Der BUND ruft Naturfreunde in Niedersachsen zur großen Schmetterlings-Erfassung auf. 1033 heimische Arten auf der roten Liste

Stade/Buxtehude. Pinkfarbene Azaleen, sattgelbe Narzissen, milde Temperaturen, endlich Sonne - und die ersten Schmetterlinge fliegen. Diese meist auffälligen Tagfalter hat Mutter Natur mit interessanten Farb-Designs beschenkt. In Deutschland sind rund 3700 Schmetterlingsarten heimisch, der größte Teil davon sind Nachtfalter. Immerhin rund 190 Arten Tagfalter gaukeln bei trockener Witterung durch Feld und Flur. Auch in Gärten sind sie zu finden, wenn dort außer Rasen, Buchsbaum und Koniferen auch Blumen, Wildstauden und Blütensträucher als Nahrungsquelle wachsen.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Niedersachsen ruft jetzt Naturfreunde wieder zur Schmetterlingszählung auf. Beim "Abenteuer Faltertage" geht es um zehn leicht zu erkennende und noch weit verbreitete Tagfalterarten.

Wer an der Aktion teilnehmen möchte, kann seine Beobachtungen von Schmetterlingen auf einem Zählbogen notieren und zwischen April und Ende Oktober an den Bundesverband des BUND per Post (BUND Bundesgeschäftsstelle, Am Köllnischen Park 1 in 10179 Berlin) oder online schicken. "Die Info-Flyer und Zählbogen gibt es kostenlos auch bei der BUND-Kreisgruppe Stade im Hans-Kelm-Haus, Am Bohrfeld 8", sagt Ursula Saß, Sprecherin der BUND-Ortsgruppe Buxtehude. Im Hans-Kelm-Haus, Telefon 04141/633 33, informieren BUND-Mitglieder montags bis donnerstags von 14 bis 17 Uhr und freitags von 14 bis 16 Uhr zu allen Fragen der Zählaktion.

"Die gewonnenen Daten wertet die Umweltschutzorganisation am Ende aus. Sie will so mehr über die Schmetterlingsbestände in Deutschland erfahren", sagt Saß.

Der BUND Landesverband Niedersachsen will mit der Aktion aber auch auf die Bedrohung der Schmetterlinge aufmerksam machen. Nur etwa einem Fünftel der heimischen Schmetterlingsarten gehe es noch ausreichend gut, so der BUND.

"Von den bedrohten 1033 Schmetterlingsarten auf der roten Liste in Niedersachsen sind 308 Arten derzeit ungefährdet", sagt Alexander Pelzer vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Hannover. Dort betreut er das Tierarten- Erfassungsprogramm.

"Die genaue Erfassung bei Schmetterlingen ist sehr schwierig, weil nur wenige Experten alle Arten genau kennen. Arten wie Trauermantel oder Schwalbenschwanz, die blütenreiche Wald und Feldraine zum Leben brauchen, sind kaum noch zu sehen. Fuchs und Tagpfauenauge haben durch die Wetterbedingungen der vergangenen Jahre stark gelitten", sagt Pelzer.

Informationen zum "Abenteuer Faltertage", zu schmetterlingsfreundlicher Gartengestaltung und dem Schmetterlingsschutz gibt es im Internet und in der kostenlosen Broschüre "Schmetterlinge schützen" beim BUND-Bundesverband.

www.bund.net/faltertage