Der Sandrückhalt in der Este darf keine “isolierte Maßnahme“ sein. Eine geringere Fließgeschwindigkeit würde helfen, so die BI

Buxtehude. Die Buxtehuder Bürgerinitiative (BI) "Este" für ökologischen Hochwasserschutz warnt davor, sich hinsichtlich des Sandproblems in der Este Illusionen hinzugeben. "Das Problem ist sicherlich durch die Flussbegradigung im Estetal zwischen Buxtehude und Moisburg vor 85 Jahren erheblich verschärft worden", heißt es in einer Erklärung der BI. Die Fließgeschwindigkeit nahm zu, eingebaute Schwellen zum Sandfang halfen wenig.

Zwar würde eine Renaturierung des Flusses eine Verbesserung bedeuten, da sich der Sand dann in den vielen Schleifen der Este ablagern könnte. Jedoch dürfe nicht übersehen werden, dass der Sand nicht nur aus dem Flussbett stammt. Vielmehr gebe es im Einzugsgebiet der Este Böden, die einen hohen Anteil an leicht mobilisierbarem Feinsand haben, so die BI. Auch würden die relativ steilen Uferränder die Bodenerosion begünstigen.

Unter diesen Bedingungen befürchtet die Aktiven der BI um Hanno Krusche, Siegfried Marnitz und Thomas Gönnert, dass der Sandrückhalt als isolierte Maßnahme nur von zeitweiligem Erfolg wäre. Der positive Effekt der Flussschleifen könnte bald schon nicht mehr richtig greife, und ein mögliches Hochwasser mit starker Strömung würde wieder enorme Sandmengen in der Este nach sich ziehen. Und wo würde dieser Sand letztlich landen? Natürlich im Mühlenteich und im Innenstadtbereich. Damit wären auch die Maßnahmen des Hochwasserschutzes, die der Deichverband plant, wieder gefährdet.

Konsequenz könne daraus in den Augen der BI nur sein, den Hochwasserschutz für Buxtehude ganzheitlich zu betrachten. Die Bodenerosion könne nur dann verhindert werden, wenn die Fließgeschwindigkeit des Wassers vermindert werde.

Das beste Mittel zum Bodenschutz wäre nach Meinung der BI eine geschlossene Pflanzendecke. Da diese aber nicht durchsetzbar sei, müsse das Wasser so häufig und so früh wie möglich mit Hilfe von kleinen Rückhalteecken und Versickerungsmulden aufgehalten werden. Darüber hinaus sollten die zur Este fließenden Bäche renaturiert sowie in Hanglagen und an Gewässern nur Grünlandwirtschaft betrieben werden. Die BI will sich dafür einsetzen, dass eine immer weitergehende Versiegelung der Landschaften gestoppt wird, da ansonsten immer mehr Versickerungsflächen verloren gehen.