Sammelantrag für sieben Industriedenkmale in vier Ländern wird bereits vorbereitet

Osten. Die Schwebefähre über die Oste soll mit dem Titel "Weltkulturerbe" geadelt werden. Die 1909 in Betrieb genommene Strahlkonstruktion verbindet die Ortschaften Osten und Hemmoor. Derzeit wird geprüft, ob ein Antrag auf die Bezeichnung als Weltkulturerbe schon 2015 Erfolg haben könnte. Seit 1974 steht die Fähre als technisches Kulturdenkmal unter Schutz und ist eine Attraktion an der Touristik-Route Deutsche Fährstraße.

Der Darmstädter Industriearchäologe Rolf Höhmann hat jetzt über die Chancen eines internationalen Sammelantrags referiert, mit dem sieben Schwebefähren in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Argentinien gemeinsam zum Unesco-Weltkulturerbe erhoben werden könnten.

Die Aussichten sind nicht schlecht. Zwar ist es aufwendig, eine Serienbewerbung auf den Weg zu bringen, die Kontinente überspannt, aber es ist eben auch erfolgversprechend, so Höhmann.

"Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Osteland freuen sich besonders, dass auch die Schwebefähren zwischen Osten und Hemmoor und zwischen Rendsburg und Osterrönfeld am Nord-Ostsee-Kanal in der engen Auswahl für das Weltkulturerbe der Unesco sind", so Jochen Bölsche, Vorsitzender der in Osten beheimateten Arbeitsgemeinschaft Osteland.

Diese Arbeitsgemeinschaft hat sich bereits für viele Projekte entlang der Oste stark gemacht, um Kultur und Tourismus zu fördern. Nach Gesprächen mit Schwebefähren-Experten der im Welterbe-Antrag genannten Länder sei es laut Höhmann möglich, dass ein Sammelantrag bereits 2015 genehmigt wird. Der Welterbe-Titel wäre eine enorme Stärkung der Region zwischen Elbe und Weser, so Schwebefähren-Förderer Bölsche.