Horneburger Samtgemeinderat entscheidet morgen über neuen Anbau an das Mehrgenerationenhaus

Horneburg. Über eine mögliche Erweiterung des Mehrgenerationenhauses entscheidet morgen der Samtgemeinderat Horneburg in seiner Sitzung um 19.30 Uhr im Rathaus. Nachdem sich der Bauausschuss mit einer Stimmenthaltung und der Ausschuss für Jugend und Soziales einstimmig für einen Anbau an den historischen Burgmannshof ausgesprochen haben, soll nun auch vom Rat der Samtgemeinde grünes Licht für den Baubeginn kommen.

Seit 500 Jahren steht der Burgmannshof im Zentrum des Fleckens Horneburg. Als Mehrgenerationenhaus wird das umfassend renovierte und liebevoll eingerichtete Gebäude von Gästen jeden Alters genutzt.

"Leider sind die unteren Räume ungünstig verwinkelt geschnitten, so dass die Leute bei größeren Veranstaltungen quasi dort sitzen müssen, wo sie den Redner nicht sehen können", sagt Ratsherr Claus Reichow (SPD).

Um mehr Raum zu schaffen, der auch für Rollstuhlfahrer problemlos zu erreichen ist, habe man einen Anbau geplant. Für rund 185 000 Euro soll ein zusätzlicher Raum von etwa zehn Meter Länge und acht Meter Breite an der Rückfront des Burgmannshofes entstehen. Dafür wolle die Samtgemeinde vom Nachbargrundstück noch einen Meter abkaufen, damit der neue Raum eine angemessene Breite bekomme, so Reichow, der das Projekt befürwortet.

Verbunden wird der neue Veranstaltungsraum über ein offenes Foyer mit dem Altgebäude. Über dieses Foyer soll es dann auch zu einer ebenfalls neuen Glasveranda mit Terrasse zur Straße hin gehen.

Das neue Gebäude ist mit einem flachen, mit Kupferblech gedeckten Pultdach geplant, damit der Blick auf den historischen Teil des Mehrgenerationenhauses nicht verdeckt wird. Der Sockel soll mit Feldsteinen dem des Burgmannshofes angeglichen werden. Einig waren sich alle Planungsbeteiligten, auf einen Keller zu verzichten.

"Für das Bauvorhaben können wir fest mit 100 000 Euro aus Leader-Fördermitteln rechnen", sagt Reichow.

Möglicherweise gebe es wegen der breiteren Variante des Veranstaltungsraumes nach dem Flächenankauf vom Nebengrundstück und der Glasveranda Mehrkosten. Diese müssten dann im Haushalt der Samtgemeinde für 2012 eingeplant werden. "Aber wenn wir das machen, soll es auch alles schön werden", sagt Reichow.

Mit diesem Kompromiss kann auch der Fraktionsvorsitzende der CDU, Hans Alpers-Janke, leben. "Die 100 000 Euro aus der Leader-Förderung sind nur für den Bau zu verwenden. Kritisch wird es dann, wenn die Förderung vom Bund für Mehrgenerationenhäuser in den kommenden Jahren ausläuft", sagt Alpers-Janke. Denn es sei fraglich, ob sich das Mehrgenerationenhaus, das zum Mittelpunkt des Fleckens und für viele Bürger Anlaufstelle ist, sich finanziell selbst tragen könne, so Alpers-Janke. Möglicherweise müsse die Samtgemeinde einspringen.

"Der Bund hatte von 2008 an das Horneburger Mehrgenerationenhaus mit 40 000 Euro pro Jahr gefördert", sagt Hans-Jörg Allenberg, Verwaltungsvertreter des Samtgemeindebürgermeisters. "Da solche Förderungen über einen Zeitraum von acht Jahren genehmigt werden, laufen diese Zuschüsse 2012 aus", sagt Allenberg.