Jorker Eltern von Dritt- und Viertklässlern sollen bevorzugte Schulform für ihre Kinder bekunden

Jork. Nachdem der Jorker Rat für das Schulzentrum Altes Land in Jork einstimmig ein Oberschulmodell mit gymnasialem Zweig bis Klasse zehn beschlossen hat, gibt es für Rat und Verwaltung noch einige Hausaufgaben zu erledigen, um für das Schuljahr 2011/2012 startklar zu sein.

So sind für die Einrichtung der Oberschule in Jork noch die Zustimmungen vom Landkreis und der Landesschulbehörde nötig. Die Anträge dafür werden in diesen Tagen gestellt. Zudem wolle die Jorker Verwaltung beim Landkreis, der Träger für den gymnasialen Zweig ist, auch die Übertragung der Schulträgerschaft auf die Gemeinde Jork beantragen, so Matthias Riel, Kämmerer der Einheitsgemeinde Jork bei der jüngsten Sitzung des Schulausschusses.

Weiterer Schwerpunkt ist eine nochmalige Befragung von Eltern, deren Kinder jetzt Dritt- und Viertklässler sind. So soll analysiert werden, an welcher Schulform die Eltern für ihre Kinder Interesse bekunden. Bereits im Februar gab es eine Befragung dieser Art, um die aktuelle Jorker Interessenlage zu ermitteln. Mütter und Väter konnten anonym angeben, ob sie für ihre Kinder die Haupt- oder Realschule, eine Oberschule oder Oberschule mit gymnasialem Zweig, das Halepaghen-Gymnasium in Buxtehude oder eine andere Schule favorisieren würden.

Das wird bei der neuen Befragung anders sein. Dass die neuen Fragebögen genaue Personenangaben vorsehen, sorgt bei Eltern für Verunsicherung. "Die Eltern wollen wissen, warum die Anonymisierung aufgehoben wurde und was mit ihren Daten geschieht", erklärt Schulausschussmitglied Partho Banerjea die Unruhe in den Grundschulen. "Diese Beunruhigung kann ich verstehen", sagt Riel. "Doch der Landkreis will für die Befragungen einen einheitlichen Verfahrensweg im gesamten Kreis Stade. Und das ist auch der Wunsch der Landesschulbehörde." Das bedeutet: Der Kreis und die Behörde schreiben personalisierte Umfragen vor. Barbara Eggers, Leiterin der Jorker Grundschule "An der Este" sieht den Datenschutz gewährt. "Es ist klar, dass alle Daten im Safe der Grundschule bleiben und der Datenschutz respektiert wird."

Auch Meike Metzinger, Leiterin des Schulzentrums Altes Land verteidigt die Befragung. "Wir werden unsere Vorhaben und vor allem den Zeitplan nicht damit ins Wanken bringen, dass wir über die Form der Befragung in Verfahrenstechtelmechtel abgleiten." Hier gehe es um eine klare Sache: "Die Schhule möchte wissen, was die Eltern, auch die der Drittklässler anstreben würden. Und wir müssen konkrete Anträge bis zum 31. Mai auf den Weg bringen." Das sei nötig, damit bis zum Schulbeginn 2011/2012 mit den fünften Klassen auf dem gymnasialen Zweig losgelegt werden könne.

Hintergrund der Befragung ist, dass über einen Zeitraum von zehn Jahren Erkenntnisse zur Entwicklung der Schülerzahlen vorliegen sollen. Die Jorker Oberschule mit gymnasialem Angebot, müsste dreizügig von mindestens 79 Schülern je Schuljahrgang besucht werden, davon 27 Schüler im gymnasialen Schulzweig. Ein Informationsabend zum neuen Regel-Schulangebot an Grundschulen gibt es am Montag, 28. März um 19.30 Uhr in der Grundschule am Westerminnerweg.