Die Tage des Leerstands sind Geschichte: Das Kulturbüro und die Artothek der Stadt Buxtehude öffnen wieder die Türen für Besucher

Buxtehude. Mit der heutigen Eröffnung des Kulturbüros in der unteren Etage zieht wieder Leben in das historische Gemäuer ein, das seit dem Wegzug der Verwaltung ins neue Stadthaus im November des vergangenen Jahres fast komplett ungenutzt war. Vollkommen abgeschlossen ist der Umzug aber noch nicht. Die Artothek, die Teil des Kulturbüros ist, wird erst im Herbst wieder in vollem Umfang zur Verfügung stehen, wenn der Präsentationsraum renoviert ist.

Doch auch jetzt müssen sich die sechs Mitarbeiterinnen des Kulturbüros mit kleineren Handwerksarbeiten während ihrer Arbeitszeit arrangieren. Die große Eingangshalle soll gestrichen werden, und von außen sind Arbeiter dabei, die Fenster sowie die von Efeu befreite Fassade zu reinigen. In der ersten Zeit wird das die Frauen wohl wenig stören, denn sie sind selbst damit beschäftigt, in ihren Büros Kisten auszupacken und Akten einzuordnen.

Mitarbeiter verkaufen Theatertickets und geben Broschüren heraus

Zumindest die Anlaufstelle für Besucher, gleich links von der Eingangstür, soll aber schon heute so gut wie fertig sein. Hier verkaufen die Damen Tickets für Theatervorstellungen, geben Broschüren und Stadtpläne zu Buxtehude heraus oder informieren über kleinere Touren. "Wer als Tourist detaillierte Infos bekommen will, sollte aber nach wie vor zur Stadtinformation am Busbahnhof gehen", sagt Kulturbüro-Mitarbeiterin Katharina Ernst.

Trotzdem darf sich das Kulturbüro mit seinem neuen Sitz im Herzen der Altstadt auf mehr Publikumsverkehr als am alten Standort am Stavenort einstellen. Versteckt über dem Stadtarchiv, im dritten Stockwerk, fand kaum ein Kulturinteressierter den Weg dorthin. Wer etwas über die Theatervorführungen oder die Artothek erfahren wollte, griff häufiger zum Telefon oder schaute im Internet nach.

Jetzt könnte mehr direkter Kundenkontakt dazu führen, dass auch die Nachfrage steigt, wie Katharina Ernst und ihre Kolleginnen hoffen. "Die laufende Theatersaison ist ja schon fast zu Ende, aber wenn die neue Spielzeit im Herbst wieder anfängt, werden wie sehen, wie der Zuspruch ist", sagt sie. Auch die Artothek mit ihren insgesamt 480 Kunstwerken hat bei den Entleihungen noch Luft nach oben. Im vergangenen Jahr gab es 166 Ausleiher, die teilweise mehrere Werke entliehen haben. Hingen die Bilder am Stavenort noch über die gesamten Räumlichkeiten verteilt, wird es im Rathaus eine kundenfreundlichere Präsentation mithilfe eines Schienensystems geben.

Einrichtung stellt sich am verkaufsoffenen Sonntag vor

Damit die Passanten auch wissen, dass das alte Rathaus inklusive historischem Ratssaal wieder zugänglich ist, soll von heute an die Tür weit offen stehen. "Wir haben schon viele Anrufe von Leuten bekommen, die sich freuen, dass wir jetzt so zentral mitten in der Altstadt sind", erzählt Katharina Ernst. Beim verkaufsoffenen Sonntag am 3. April will sich das Kulturbüro den Besuchern auch ganz offiziell präsentieren.

Vor allem für einige ältere Besucher dürften jedoch die Stufen am Eingang des Hauses nach wie vor ein großes Hindernis darstellen. Sollen viele Leute das Rathaus besuchen, wird auf die Dauer wohl ein behindertengerechter Zugang über die rückwärtige Seite des Gebäudes unabdingbar sein.

Die Mitarbeiterinnen des Kulturbüros müssen jetzt erst einmal mit den neuen Räumen vertraut werden. "Ein privater Umzug ist nicht so anstrengend", sagt Katharina Ernst. Selber Kisten schleppen musste aber niemand von ihnen, das haben die Umzugspacker am vergangenen Donnerstag erledigt. Am Freitag wurden die Rechner angeschlossen, und gestern stand das Einordnen von Akten und anderen Unterlagen in die Schränke auf dem Programm.

Einen ganz besonderen Nebenaspekt gibt es mit dem Einzug der sechs Frauen vom Kulturbüro aber noch zu vermelden: Das Buxtehuder Rathaus ist jetzt komplett in Frauenhand. Denn auch bei dem Beratungszentrum für emotionale und soziale Entwicklung (Bese), das ebenfalls im Rathaus sein Domizil hat, gibt es ebenfalls nur weibliche Mitarbeiter.