Vielleicht habt ihr schon mal irgendwo auf freiem Feld an einem Bach oder Fluss ein Haus gesehen, das ähnlich aussieht wie eine Wassermühle.

Das war wahrscheinlich ein Schöpfwerk, eine der ältesten technischen Anlagen der Menschheit.

Ein Schöpfwerk braucht man, um Wasser auf Felder zu bringen - oder nach einer Flut eben dort abzuschöpfen. Schöpfwerke werden zum Bewässern immer dann benötigt, wenn die Felder höher liegen als die Wasserquelle. Ein Wasserrad, das aus vielen einzelnen Kübeln besteht, holt das Wasser aus dem Fluss und kippt es an der höchsten Stelle wieder aus. Von dort fließt es durch Rohre oder Kanäle zum Feld. Weil das aber nur über kurze Strecken wirklich gut funktioniert, werden Schöpfwerke heute nur noch selten benutzt.

Die berühmtesten und größten Schöpfwerke stehen in Hama, das ist in Syrien, ein Land am östlichen Rand des Mittelmeeres. Die Räder der Schöpfwerke dort sind 30 Meter hoch. Im Landkreis Harburg steht ein Schöpfwerk in Lassrönne.

Schöpfwerke wurden früher sehr umweltfreundlich betrieben, mit Windkraft oder mit Wasserkraft aus den Flüssen. Manchmal wurden auch Ochsen benutzt, um das Rad in Bewegung zu halten. Bei modernen Anlagen machen Motoren diese Arbeit. Heute wird statt von Schöpfwerken auch von Pumpstationen gesprochen.