Vortrag beleuchtet den Missbrauch der Forschung im Dritten Reich

Stade. In der neuen Reihe der Abendvorträge, die der Stader Geschichts- und Heimatverein in Zusammenarbeit mit dem Staatsarchiv Stade, dem Museumsverein Stade und der Hansestadt Stade veranstaltet, spricht am Dienstag, 15. März, die Bremer Landesarchäologin Uta Halle über die Geschichte der Archäologie in der NS-Zeit. Der Vortrag "Graben für Germanien. Archäologie im Nationalsozialismus" beginnt um 19.30 Uhr im Ratssaal des historischen Stader Rathauses, Hökerstraße 2. Der Eintritt ist frei.

Wie eng Archäologie und Politik oft zusammenhängen, wird bei der Archäologie in der NS-Zeit besonders deutlich. Die Vor- und Frühgeschichte war damals ein großes Thema. Das NS-Regime stützte sich für seine Ideologie eines großgermanischen Reiches unter deutscher Herrschaft auf Forschungsergebnisse der Archäologie, die propagandistisch instrumentalisiert wurden. Die NS-Regierung förderte die Archäologie zunächst im Innern des Deutschen Reiches und seit Kriegsbeginn schließlich in allen von der Wehrmacht eroberten Gebieten. Von Norwegen bis Griechenland, von Frankreich bis in die besetzten Gebiete der Sowjetunion arbeiteten Archäologen der nationalsozialistischen Herrschaft zu. Der Vortrag wird mit Beispielen aus Nordwestdeutschland die archäologische Forschung in der NS-Zeit vorstellen.