Bei eisigen Temperaturen bibberten auch gestern wieder Tausende von Menschen an den Bahnsteigen rund um Hamburg und im Rest Deutschlands um die Wette.

Die Züge kamen mit großer Verspätung - oder gar nicht. Manche blieben mit geöffneten Türen neben den Bahnsteigen auf den Schienen stehen und machten gar keine Anstalten loszufahren. Überall wurde geschimpft und gemeckert.

Der Grund, warum so viele Menschen zu spät zur Schule oder zur Arbeit kamen, ist leicht erklärt: Die Lokomotivführer streikten. Die Erklärung dazu ist ein wenig komplizierter:

Auf der einen Seite gibt es die Arbeitgeber. Das sind die Chefs, die die Leute beschäftigen. Die anderen sind die Arbeitnehmer. Manche von ihnen schließen sich zu Gewerkschaften zusammen, damit nicht jeder Arbeiter einzeln mit den Chefs verhandeln muss - zum Beispiel, wenn sie mehr Lohn für ihre Arbeit haben möchten.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, GDL ist die gebräuchliche Abkürzung dafür, vertritt fast 20 000 Lokführer in Deutschland. Und diese wollen für ihre Arbeit jetzt alle gleich bezahlt werden. Egal, bei welchem Unternehmen sie arbeiten. Doch die Chefs sind anderer Meinung und wollen das gern verhindern. "Zu teuer", sagen sie. Daher hatten die Lokführer beschlossen zu streiken. Das nennt man einen Warnstreik.

Dieser soll die Chefs unter Druck setzen, damit die Verhandlungen schneller und besser laufen. Der Streik gehört in Deutschland übrigens zu den Grundrechten aller Bürger.