Stadt Stade bietet dem Technik- und Verkehrsmuseum eine neue Bleibe. Der Verein ziert sich

Stade. Die Hansestadt Stade bietet dem Verein Technik- und Verkehrsmuseum zunächst mietfrei eine Halle der Kommunalen Betriebe Stade (KBS) an. Außerdem würde die klamme Stadt Kosten in Höhe von 10 000 Euro für ein professionelles Museumskonzept übernehmen. Die Mitglieder des Vereins müssten dem neuen Objekt nur verbindlich zustimmen. Danach sieht es zunächst jedoch nicht aus.

Im Dezember des vergangenen Jahres hat der Rat der Hansestadt Stade dem Museumsverein die Kündigung für das Vereinsgelände an der Freiburger Straße ausgesprochen. Bis Ende dieses Jahres muss das bisherige Domizil geräumt werden. Zwischenzeitlich wurden drei Gutachter eingesetzt, die die Sammlung des Museums zum Teil vernichtend bewertet haben.

Trotzdem sehen alle drei Gutachter auch Potenziale in den zusammengetragenen Objekten. "Entscheidendes Kriterium ist ein Museumskonzept", sagt Gutachter Wolfram Bäumer. Er wird nun gemeinsam mit Stades Kulturamtsleiter Andreas Schäfer, dem Direktor des Museumsvereins Stade, Sebastian Möllers, Diether Ziermann vom Geschichts- und Heimatverein und drei Vertretern des Vereins Technik- und Verkehrsmuseum einen Fachbeirat bilden. Dieser Fachbeirat soll Frank Andraschko dabei unterstützen, bis zum 1. Juni dieses Jahres ein Museumskonzept vorzulegen.

Andraschko hatte bereits im Jahr 2010 die Bestände des Technikmuseums inventarisiert. Das Museumskonzept soll auf eine knapp 800 Quadratmeter große Halle auf dem KBS-Gelände zugeschnitten werden. Der Stader Kulturausschuss hat jetzt nach langer Diskussion einstimmig beschlossen, diesen Weg zu beschreiten.

Die Politiker stellen jedoch eine Bedingung an den Verein Technik- und Verkehrsmuseum. Innerhalb eines Monats soll eine Mitgliederversammlung dem Umzug in die KBS-Halle sowie der vom Rat geforderten Ausdünnung der Bestände zustimmen. Museumskurator Dieter-Theodor Bohlmann, der auch für die CDU im Stader Rat sitzt, machte deutlich, dass die angebotene Halle in ihrem jetzigen Zustand nicht nutzbar sei. "Es muss gebaut werden", sagte Bohlmann. Zudem betonte er erneut, dass der Räumungstermin verfrüht sei und der Verein mehr Zeit brauche. Worte, die der Verwaltung nicht gefielen. Stadtbaurat Kersten Schröder-Doms forderte vehement, dass sich der Verein entscheiden müsse. "Sonst kann die Stadt ihr Angebot nicht aufrechterhalten", sagt Schröder-Doms.

Der Stadtbaurat wies unter anderem darauf hin, dass die Hansestadt dem Verein entgegenkomme, indem sie für mindestens fünf Jahre auf eine Miete für die KBS-Halle verzichte. Ingelore Heueck, Fraktionsvorsitzende der Wählergemeinschaft im Stader Rat, appellierte an die Vereinsmitglieder, sich darüber zu freuen, dass sie die Chance haben, etwas auf die Beine zu stellen, was sie bisher nicht hatten.

Gleichzeitig verwies sie darauf, dass die Stadt dem Verein bis zum Ende dieses Jahres Zeit gegeben hat, das städtische Gelände zu verlassen, obwohl die Haushaltslage prekär sei und die Stadt das Grundstück brauche. Laut Vertrag hätte der Verein sofort raus gemusst.