Der Arbeitgeberverband Stade (AGV) kritisiert das bürokratisch komplizierte Steuersystem in Deutschland.

Stade. "Allein das chaotische System der Mehrwertsteuer verursacht in den Unternehmen einen bürokratischen Aufwand von mehr als 14 Milliarden Euro", sagt Wolfgang Leven, AGV-Geschäftsführer in Stade. Er fordert eine Vereinfachung des Steuersystems.

Hintergrund der Forderung sind die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die aufzeigen würden, dass viele Unternehmen aufgrund der Kosten für die Bürokratie kaum vom Aufschwung profitieren würden. Alleine das Aufbewahren der Belege schlage mit 6,2 Milliarden Euro jährlich zu Buche, weitere 2,5 Milliarden Euro würden für Rechnungsstellungen und 3,5 Milliarden Euro für die Steuererklärungen aufgewendet. "Ein einheitlicher Mehrwertsteuersatz von 16,5 Prozent, wie ihn auch die Fünf Weisen in ihrem aktuellen Jahresgutachten dringend empfehlen, wäre da schon ein echter Befreiungsschlag", sagt Leven.

Nicht nur die Unternehmen würden von einem einheitlichen Mehrwertsteuersatz profitieren, auch die Finanzämter hätten weniger Arbeit und geringere Kosten. "Oftmals herrscht ja auch eine Rechtsunsicherheit bei den verschiedenen Steuersätzen."