Manager Rainer Roghmann übergibt das Chemiewerk an den Niederländer Thomas Arnd

Stade. Überraschend sei der Wechsel an der Spitze des Chemiewerks der Dow in Stade gewesen, so Rainer Roghmann. Auch für den Stader Manager sei alles sehr schnell gekommen, denn erst vor etwa zwei Jahren hatte Roghmann den Chefposten in dem Werk übernommen.

Mit seinem Wechsel nach Leipzig rückt der Niederländer Thomas Arnd an die Spitze des Chemiewerks. Bei seinem Abschied zog der Manager ein kurzes Fazit der letzten Jahre und gab einen knappen Ausblick auf die kommenden Aufgaben, die der neue Dow-Manager in Stade bewerkstelligen muss.

"Das Werk ist in einem guten Zustand. Wir haben viel Geld investiert und, so denke ich, einen positiven Fußabdruck in Stade hinterlassen", sagte Roghmann. Das Werk habe unter seiner Leitung unter anderem mehrere Millionen Euro in die Energieversorgung investiert und eine Dampfzentrale gebaut, die die Position des Konzerns weiter stabilisiere. "Dass uns dies gelungen ist, ist eine große Leistung, denn als die Weltwirtschaft 2008 implodierte, waren wir massiv betroffen", so Roghmann. Das Werk sei statt mit voller nur mit halber Auslastung gefahren, der finanzielle Verlust war bedeutend. "In dieser finanziell und wirtschaftlich schwierigen Zeit dann zusätzlich die nötigen Kredite für den Bau der Kraftwerke zu finden, war ein Kraftakt, der gut gemeistert wurde", so Roghmann. Die Finanzierung sei in gerade einmal drei Monaten sichergestellt worden.

Nachdem das Werk zuletzt Personal abbauen musste, sieht Roghmann den Konzern nun gut aufgestellt, Fachpersonal sei wieder gefragt. Der geplante Bau eines Kohlekraftwerks werde die Herkulesaufgabe sein, die sein Nachfolger Arndt nun stemmen müsse. "Ich sehe das Werk da in guten Händen", so Roghmann, der in Arndts Amtsantritt auch eine Chance für das Werk sieht. Als Externer leide er nicht unter einer Betriebsblindheit. "Er wird sicherlich Punkte finden, wo sich das Werk noch verbessern kann", so Roghmann.

Arndt, der in Nord- und Südamerika für die Dow tätig war, erklärte, dass er sich 100 Tage Zeit nehmen wolle, um das Stader Werk zu analysieren. "Erst danach werde ich mein weiteres Vorgehe bekanntgeben", sagte Arndt.