Gerhard Froelian will gymnasialen Zweig. Am Freitag Gespräche mit Vertretern der Schulbehörde

Horneburg. Die geplante Einführung der Oberschule wird die Strukturen der Bildungsangebote im Landkreis Stade deutlich verändern. Während in Jork bereits die Weichen auf Grün gestellt sind, eine Oberschule mit gymnasialem Zweig anzubieten, wird in Horneburg noch darüber diskutiert, wann die Oberschule kommen wird und ob sie einen gymnasialen Zweig bekommen sollte.

"Wir müssen noch genau prüfen, welche Möglichkeiten uns die vorgegebenen rechtlichen Voraussetzungen bieten", sagt Horneburgs Samtgemeindebürgermeister Gerhard Froelian. Die nämlich gebe vor, welche Klassenstärken für die Oberschule gefordert seien, so Froelian. So wären für die mindestens geforderte Zweizügigkeit jeweils 24 Schüler, also insgesamt 48 pro Schuljahrgang, notwendig. Bei regionalen Besonderheiten könnten zweimal 22 Schüler ausreichend sein. Für einen gymnasialen Zweig müsste eine Oberschule drei Klassen pro Jahrgang haben. "Dafür müssten wir insgesamt 75 Schüler, nämlich die 48 aus der Zweizügigkeit plus 27 weitere für den gymnasialen Zweig nachweisen können", rechnet Froelian vor. "Pro Jahrgang haben wir durchschnittlich 115 Schüler, damit könnten wir eine Oberschule mit gymnasialem Zweig anstreben."

Zu den Schulen der Samtgemeinde gehören die Grundschulen Horneburg, Dollern sowie Bliedersdorf/Nottensdorf. Dazu kommen die Hauptschule und die Realschule in Horneburg, die theoretisch zur multifunktionalen Oberschule umgewandelt werden könnte, beschreibt Froelian die Pläne. Natürlich müsse der Landkreis als Schulträger zustimmen.

Um alle Aspekte zu erörtern, soll es am Freitag, 4. Februar, beim Landkreis nochmals Gespräche geben. Alle Vertreter der beteiligten Institutionen, wie Landesschulbehörde, Schulleiter, Eltern und Lehrer sollen sich über konkrete Möglichkeiten in Horneburg informieren und, ähnlich wie in Jork, an einem "Runden Tisch" Lösungen für eine Raumplanung und pädagogisch-inhaltliche Konzepte erarbeiten.

"Welche Entscheidungen es bis dahin gibt, soll bei der Ratssitzung am 23. März transparent gemacht werden", sagt Froelian. Ihm sei es wichtig, das Thema sehr sorgsam anzugehen und ein Angebot zu finden, das hohe Akzeptanz bei Schülern und Eltern hat.

"Natürlich freut sich jeder Samtgemeindebürgermeister, ein umfassendes Schulangebot zu haben. Das wäre auch als Wirtschaftsfaktor für den Flecken Horneburg und die Samtgemeinde zu sehen", ist Froelian überzeugt. Eine Oberschule habe zudem den Vorteil, das sie jedem Schüler den erweiterten Sekundarabschluss I ermögliche und selbst Spätentwickler aus der Hauptschule noch Chancen wahrnehmen könnten, mit denen sie bessere Voraussetzungen haben, auch ein Fachgymnasium zu besuchen. Man müsse sehen, was bei der Schulreform langfristig realistisch ist.

"Mein Wunsch wäre es, möglichst früh eine Entscheidung zu finden. Allerdings bleibt nicht mehr viel Zeit und ob es bereits zum Schuljahresanfang 2011 eine Oberschule in Horneburg geben kann, müssen die folgenden Gespräche mit allen beteiligten Gremien ergeben", sagt Froelian.