Umweltverband ruft für den 29. Januar zu Protestaktionen entlang des Flusses auf

Grünendeich/Krautsand. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ruft gemeinsam mit Bürgerinitiativen, Verbänden, Vereinen und Kirchen zu einer bundesweiten Aktion zum Schutz der Flüsse auf. Um gegen fragwürdige Wasserstraßenprojekte zu protestieren, werden am Sonnabend, 29. Januar um 17 Uhr Lichter und Fackeln an den Ufern der Elbe entzündet. Von 16.30 Uhr an können an diesem Tag auch am Lüheanleger in Grünendeich und auf Krautsand Fackeln erworben werden.

Der Anlass der Protestaktionen sind nach Angaben des BUND Großbauvorhaben zur Kanalisierung und Verbauung des letzten großen naturnahen Flusses. Der Widerstand richte sich gegen das Staustufenprojekt an der Elbe bei Decin in der Nähe deutsch-tschechischen Grenze, gegen den geplanten Bau des Elbe-Saale-Kanals, gegen die Verengung und Vertiefung der Mittelelbe sowie die in dieser Region heftig umstrittene Vertiefung der Unterelbe.

Das Aktionsbündnis fordert mehr Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung schon im Vorfeld der Planungen. Massive Kritik richtet sich nach Aussage des BUND vor allem gegen die mangelnden Bedarfsbegründungen der Wasserstraßenprojekte sowie gegen Verkehrsprognosen, denen falsche oder veraltete Daten zugrunde gelegt werden, um die Vorhaben wirtschaftlich erscheinen zu lassen und die Eingriffe in die Natur damit zu rechtfertigen. Die Flusslandschaft der Elbe sei im Bewusstsein der Bevölkerung tief verankert. Die Menschen würden eine fragwürdige Zerstörung ihrer Lebensräume nicht ohne Widerstand hinnehmen, heißt es. Mit der Aktion "Fackeln für die Elbe" sollen auch im Landkreis Stade an vielen Orten Bürgerinnen und Bürger ein Zeichen setzen, um ihren Protest gegen nach Ansicht der Umweltschützer unsinnige und die Umwelt zerstörende Projekte auszudrücken.