Ungeklärte Müll-Fragen

"Sammeltouren der Müllabfuhr wurden ersatzlos gestrichen"

Wegen Blitzeises wurden die Mülltonnen im gesamten Landkreis Stade nicht geleert.

Hamburger Abendblatt 7. Januar

Auf meine Nachfrage beim Landkreis sowie der Firma Karl Meyer gab es nur die Info, dass die Abfuhr ersatzlos gestrichen wurde. Niemand verlangt von den Kollegen der Müllabfuhr, dass sie sich in derartige Gefahr begeben, wie es am frühen Donnerstag der Fall gewesen ist. Bleibt die Frage offen, wieso die Müllabfuhr dann nicht später durchgeführt wurde, schließlich war der Spuk bereits Mitte Vormittag schon wieder vorbei. Ebenso bleibt unbeantwortet, wieso der Müll dann nicht ersatzweise am Sonnabend abgeholt wurde. Sonnabend ist ein normaler Werktag und nicht planmäßig mit Touren belegt. Es gibt also einfache Möglichkeiten, das Problem vom Donnerstag aus der Welt zu schaffen, wenn man nur will! Gerade nach den Feiertagen stapeln sich die Müllberge wie jedes Jahr. Wo sollen die Anwohner den Müll mal eben 14 Tage zwischenlagern? Von dem Ungeziefer und den Ratten, die so etwas anzieht ganz zu schweigen. Der Landkreis und die Entsorgungsfirma machen es sich ein bisschen sehr einfach mit der Ausrede, es wäre ja glatt gewesen und sie hätten keine anderen Möglichkeiten.

Leif Oetzmann, per E-Mail

Auf dem Rücken der Schüler

"Schulausfall wegen Glatteis erbost Eltern"

Stades Landrat Michael Roesberg entschied erst um 6.45 Uhr, dass der Unterricht ausfällt. Viele Kinder waren da aber längst auf dem Weg.

Hamburger Abendblatt 7. Januar

Ich muss sagen das ich die Berichte über den Schulausfall mit Erstaunen lese. Häufig lese ich das Argument, dass die Eltern ja selber entscheiden könnten ob sie ihre Kinder zur Schule schicken oder nicht. Dadurch trägt der Landrat aber seine Endscheidungsunwilligkeit auf dem Rücken der Schülerinnen und Schüler aus. Der entscheidende Unterschied ist nämlich, dass in dem Falle die Kinder, die von ihren Eltern aus Sicherheitsgründen nicht zur Schule geschickt werden, dadurch Nachteile gegen über den Kindern haben, die trotzdem in die Schule geschickt werden, weil sie Lernstoff oder Klassenarbeiten verpassen. Wenn der Unterricht für alle ausfällt, verpasst niemand etwas und es wird niemand benachteiligt. Viele Eltern zögern deswegen auch, ihre Kinder zu Hause zu behalten, weil sie ja nicht möchten, dass ihnen dadurch ein Nachteil entsteht. Der Landrat wälzt also die Entscheidung, die er nicht treffen möchte, auf die Eltern ab, die oft nicht die nötigen Informationen haben, um eine richtige Entscheidung zu treffen.

Vincent Lübcke, per E-Mail

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