Es klingt zunächst einmal merkwürdig, ist aber tatsächlich sinnvoll: Langzeitarbeitslose sollen zu Experten für Windenergieanlagen auf hoher See ausgebildet werden.

Dass diese Maßnahme funktionieren kann, ist bereits einmal in einem verwandten Bereich gezeigt worden: In Cuxhaven wurden mit einem EU-geförderten Projekt Langzeitarbeitslose zu Spezialschweißern für Offshore-Anlagen ausgebildet. Nicht jeder der angehenden Spezial-Schweißer konnte die höchst anspruchsvollen Aufgaben vollends lösen, aber ein guter Teil der Menschen absolvierte das Programm, das sie zu gefragten Spezialarbeitern machte. Die anderen, die die Abschlussprüfung nicht schafften, hatten zumindest eine solide Schweißerausbildung erhalten - und damit auch eine neue Jobperspektive, wenn auch nicht im Offshore-Bereich.

Dieses neue Projekt wird aller Voraussicht nach verlaufen: Ein gewisser Prozentsatz der Langzeitarbeitslosen schafft das Qualifizierungsprogramm und wird direkt in die wichtige, zukunftsträchtige Offshore-Branche übernommen. Der andere Teil wird mit einer guten Ausgangsbasis für den allgemeinen Arbeitsmarkt fit gemacht. Und das ist allemal besser, als nichts zu tun oder nur Saisonjobs wie bei der Obsternte in Aussicht zu stellen. Eines muss aber letztlich auch gewährleistet sein, damit die neu qualifizierten Langzeitarbeitslosen auch abseits der Windkraftbranche einen Job finden: Die Wirtschaft muss sie mit offenen Armen und nicht mit Skepsis empfangen.