Seit langem ist die Rede vom drohenden Ärztemangel im ländlichen Raum, der das Problem des demografischen Wandels noch verschlimmern wird.

Denn vor allem in Dörfern ist die Bevölkerung älter und auch häufiger krank. Gerade dort finden die Ärzte aber immer schwieriger einen Nachfolger. In manchen Regionen, etwa im Osten Deutschlands, ist dieser Ärztemangel bereits Realität. Die Folge: Ältere Menschen müssen lange Wege zurücklegen, um sich in der nächsten Stadt von einem Spezialisten behandeln zu lassen. Für die jungen Menschen ein Grund mehr, gleich in den Städten zu bleiben.

Im Buxtehuder Raum, wo die Lage noch nicht so dramatisch ist, will die Kassenärztliche Vereinigung (KV) dieser Entwicklung entgegen wirken. Die zunächst paradox wirkende Methode: Der ärztliche Notdienst wird weitgehend in Buxtehude zentralisiert, damit die medizinische Versorgung auf den Dörfern erhalten bleibt. Denn gerade die Belastung der Bereitschaftsdienste hält junge Mediziner davon ab, sich auf dem Land nieder zu lassen, so die These der KV.

Letzten Endes wird sich wohl hauptsächlich für die jüngeren Patienten etwas verändern. Sie müssen in Zukunft von Orten wie Harsefeld aus zu einer Buxtehuder Praxis fahren, wenn sie am Wochenende Beschwerden haben. Alte Menschen, die nicht mehr Auto fahren, werden weiterhin mit Hausbesuchen rechnen können. Eine Lastenverteilung, die zunächst fair wirkt. Bleibt zu hoffen, dass die Reform auch Wirkung zeigt.