Ein dickes Minus

Erlebnisse eines HVV-Kunden

Abendblatt-Leser Peter Völkers wollte mit der S-Bahn fahren. Doch das ist manchmal leichter gesagt, als getan.

Mittwochmorgen, 7 Uhr, auf dem Bahnhof Horneburg: S-Bahn unbestimmt verspätet. Anzeige: mal 50, mal 60 Minuten. Ein Zug kann ja mal ausfallen, aber dann die Durchsage: Schienenersatzverkehr bis Neugraben. Wo fährt der Bus? Warum bis Neugraben? Fährt der Metronom um 7.13 Uhr? Ab Buxtehude fährt die S-Bahn. Keine weiteren Durchsagen. Die Fahrgäste wissen nichts. Die dritte Störung in wenigen Tagen, hört man sagen. Der Metronom kommt pünktlich um 7.13 Uhr. Durchsage im Zug: Wir halten außerplanmäßig in Neugraben. Warum keine Durchsage am Bahnsteig? Sind ein paar Sätze mehr zu viel verlangt? Warum wurde die in Buxtehude endende S-Bahn nicht bis Stade weitergeführt?

Fazit: maulfaule Durchsagen und mangelhafte Planung bzw. keine Übersicht bei Unregelmäßigkeiten. Ein dickes Minus für die Mitarbeiter in der Hamburger S-Bahn-Leitstelle!

Peter Völckers, per E-Mail

Provinzposse?

"Alles nur ein Missverständnis?"

Volksbank-Chef Reinhard Dunker soll einen Bestechungsversuch unternommen haben. Der Bankier streitet das ab.

Hamburger Abendblatt 27./28. November

Da stehen einem die Haare zu Berge, wenn man den Artikel liest: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Bestechung gegen den Stader Volksbank-Chef Reinhard Dunker! Dabei hat Herr Dunker nur seinen gesunden Menschenverstand gebraucht und versucht, eine verfahrene Situation zwischen einem Bauherr und der Stadt Cuxhaven pragmatisch zu lösen.

Der Fall der Überschreitung der Baugrenzen in Altenwalde ist nicht der erste Fall und wird auch nicht der letzte sein. Sie betragen im vorliegenden Fall ganze 46 und 76 Zentimeter sowie einer Überschreitung des Dachüberstandes, wahrscheinlich auch im Zentimeterbereich.

In der gängigen Praxis werden derartige Überschreitungen landes- und bundesweit mit einem Bußgeld belegt. Warum der Verwaltungsausschuss der Stadt Cuxhaven die Befreiung von Baugrenzen - gegen Zahlung eines Bußgeldes - abgelehnt hat, ist vollkommen unverständlich, ebenso die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Stade, die die Rechtmäßigkeit einer Abrissverfügung bestätigt hat.

Da drängt sich mir als Leser die Frage auf, ob es möglicherweise noch "offene Rechnungen" zwischen der Tätigkeit des Bauherrn (Gewerbeaufsichtsamt) und der Stadt Cuxhaven gibt. Ansonsten grenzt es an Dekadenz, allen Ernstes den Abriss des Hauses in Erwägung zu ziehen, der möglicherweise den Ruin des Bauherrn, mindestens aber einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden und zusätzlich große Probleme für die Mieter des Hauses nach sich ziehen würde. Es scheint nicht so, als hätte sich die Stadt Cuxhaven darüber Gedanken gemacht.

Herrn Dunker gebührt Dank dafür, dass er und seine Bank sich dafür eingesetzt und alle Möglichkeiten ausgelotet haben, eine pragmatische Lösung zu finden, bei der keine der Parteien das Gesicht verloren hätte. Stattdessen ignoriert der Bürgermeister der Stadt Cuxhaven diese Bemühungen und erstattet darüber hinaus Anzeige wegen Bestechung.

Dass er dies auch als Verwaltungsratsvorsitzender der Sparkasse Cuxhaven tut, hat ein gewisses "Geschmäckle": Das kratzt am Image des Bankvorstandes und erfolgreichen Mitwettbewerbers der Sparkasse Cuxhaven. Ob der Bürgermeister auch so reagiert hätte, wenn der Vorstand der Sparkasse Cuxhaven - in gleicher Situation wie Herr Dunker - ebenso (vernünftig) gehandelt hätte?

Bleiben Sie, lieber Herr Dunker, weiterhin gelassen und gehen Sie ihren bisherigen Weg weiter: hoffentlich obsiegt "die Verhältnismäßigkeit und Gleichbehandlung" - und damit die Vernunft.

Gerd Carlson, Stade

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