Im Frühjahr 2012 soll ein knapp sechs Millionen Euro teurer Erweiterungsbau fertig sein

Stade. Die Raumnot am Athenaeum-Gymnasium in Stade wird ein Ende haben. Wir rechnen damit, dass wir im Frühjahr endlich den Bauauftrag für einen Ausbau der Schule erteilen können", sagt Landrat Michael Roesberg. Derzeit befindet sich der Kreis im Ausschreibungsverfahren, die Kostenvoranschläge für den Schulausbau werden derzeit von mehreren Firmen eingeholt.

Wegen der Oberschule müssen die Pläne überarbeitet werden

Lange Zeit stand nicht fest, wie und wann das Gymnasium ausgebaut werden soll. Die jüngsten Pläne der Kreisverwaltung, die Raumnot zu lindern, mussten mit der Ankündigung der Landesregierung, in Niedersachsen Oberschulen mit optionalen Gymnasialangeboten einzurichten, grundlegend überarbeitet werden.

Wie der Erste Kreisrat Eckhard Lantz berichtet, sei bei der Entscheidung des Kreisrates zum Ausbau des Gymnasiums im Juli 2008 ein Raumbedarf von insgesamt 14 und später 17 allgemeinen Unterrichtsräumen zuzüglich der jeweiligen Räume für die Lehrmittelsammlung festgestellt worden, bei einem gleichzeitigen Abriss der bestehenden acht Unterrichtsräume in den Pavillons auf dem Schulgelände.

Mit der Einführung der integrierten Gesamtschule, der Anpassung der Schule an die demographische Entwicklung und der weitestgehenden Berücksichtigung der Oberschulen sollen nun insgesamt 14 allgemeine Unterrichtsräume entstehen.

Die Kreisverwaltung habe sich hierfür mit der Schulleitung zusammengesetzt, um eine für beide Seiten brauchbare und auch umsetzbare Lösung für die seit der Auflösung der Orientierungsstufe bestehenden Raumproblematik zu finden. "Die derzeitige, vom Umfang leicht reduzierte Erweiterung der Schule wird der Schule eine ausreichende Planungssicherheit für die Zukunft geben", sagt Lantz.

Das neue Konzept soll der Schule Planungssicherheit geben

Außer den 14 Unterrichtsräumen soll ein Mehrzweck-Fachunterrichtsraum mit 80 Quadratmetern Fläche geschaffen werden, um einen Ersatz für jene Flächen zu haben, die von der zukünftigen Mensa, die im Erdgeschoss in der Nähe des Forums entstehen soll, in Anspruch genommen werden. Weil der für die Mensa benötigte Bereich nicht mehr für zukünftige Mehrzweck-Fachunterrichtsräume zur Verfügung steht, sollen zwei der 14 neuen Klassenräume von 70 auf 80 Quadratmeter Fläche aufgestockt werden.

Der EDV-Raum und die Nebenräume für Lehrmaterialien sollen unverändert gebaut werden, ebenfalls ein Klassenraum für darstellendes Spiel. Mit dieser Lösung, die auch vom Kreisausschuss abgesegnet wurde, soll ein 4,5-zügiger Unterricht in den Klassen fünf bis zehn sowie sechs parallele Lerngruppen für die elfte und zwölfte Klasse ermöglicht werden. Mit einigen organisatorischen Anpassungen wäre zudem auch eine Fünfzügigkeit umsetzbar. Das Athenaeum wird also künftig noch flexibler als bislang sein können.

"Es ist für uns eine lange und bittere Planung gewesen, wir haben ständig entsprechend den Rahmenbedingungen des Landes reagieren und unsere Pläne anpassen müssen", sagt Stades Landrat Michael Roesberg. Nun müsse alles daran gesetzt werden, die bestehenden Pläne zügig umzusetzen, obgleich die Zukunft immer noch schwer einzuschätzen sei. "Über die kommende Oberschule ist noch nichts Konkretes bekannt, es ist noch kein Gesetzesentwurf abgesegnet, das macht es schwer einzuschätzen, wohin die Reise am Ende tatsächlich gehen wird", so der Stader Landrat.

Ursprünglich ging die Kreisverwaltung von einem Bauvolumen von etwa 6,2 Millionen Euro aus. Aufgrund der nun erfolgten Anpassungen der Zahl der neuen allgemeinen Unterrichtsräume von ursprünglich 19 inklusive einem EDV-Unterrichtsraum und einem Fachunterrichtsraum auf nunmehr 15 Räume wird der Bau voraussichtlich etwas unter sechs Millionen Euro kosten. Finanziert werden soll das Projekt, wie schon bei der Berufsbildenden Schule und dem Vincent-Lübeck-Gymnasium mit einem sogenannten Public-Private-Partnership-Konzept. "Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht, daher werden wir es auch hier einsetzen", so der Landrat.

Der erste Spatenstich für den Erweiterungsbau soll, wenn alles planmäßig verläuft, noch vor der Sommerpause erfolgen. Für das Jahr 2012 wird die Fertigstellung anvisiert.

"Uns war wichtig, dass jetzt endlich die Baracken, die ja immer nur ein Provisorium waren, von dem Schulhof verschwinden", so Roesberg. Der Erweiterungsbau komme zwar für viele Schüler zu spät, doch der Kreis könne erst dann bauen, wenn die Pläne dafür auch wirklich reif sind. Und da hatte es zuletzt, auch aufgrund der sich teils rapide ändernden politischen Rahmenbedingungen, gehapert.