Fredenbecker Eltern sprechen sich weiter für eine IGS aus. Oberschule ist bislang keine Alternative

Fredenbeck/Stade. Nach und nach gibt es neue Informationen zu den geplanten Oberschulen in Niedersachsen. Informationen, die auch die Entscheidungen der Akteure im Landkreis Stade beeinflussen könnten. Akteure wie die Fredenbecker Elterninitiative, die seit Beginn dieses Jahres für eine Integrierte Gesamtschule (IGS) in ihrem Ort kämpft. Noch halten die Eltern jedoch an ihrem Vorhaben fest.

Nach den Plänen der Niedersächsischen Landesregierung sollen die Schulträger zum Schuljahr 2011/2012 alle Haupt- und Realschulen sowie die Kooperativen Gesamtschulen (KGS) in sogenannte Oberschulen umwandeln können. Oberschulen sollen mindestens zweigliedrig sein, das bedeutet zwei Klassen pro Jahrgangsstufe. Es besteht auch die Möglichkeit, einen Gymnasialzweig anzugliedern.

Dann müssten es wenigstens drei parallele Klassen sein. Ein Modell, das auch für die Geestlandschule in Fredenbeck interessant sein könnte. Schließlich soll die Oberschule eine Antwort auf die in einigen Teilen des Landes drastisch zurückgehenden Schülerzahlen sein. Die Oberschule soll die Grundlage für eine mögliche Zusammenführung der Haupt- und Realschulen sein. Dass die Haupt- und die Realschule in Fredenbeck zusammengelegt werden sollen, darüber herrscht Einigkeit. Seit Beginn dieses Jahres setzen sich Eltern und mittlerweile auch die Schulleitung für eine IGS in Fredenbeck sein.

Doch das Problem besteht darin, dass für eine IGS langfristig fünf Klassen pro Jahrgangsstufe gewährleistet werden müssen. Das schaffen die Fredenbecker mit den Schülern aus ihrem Einzugsgebiet nicht. Doch trotz der aktuellen Debatte besteht das Interesse in der Fredenbecker Elternschaft an einer IGS weiterhin. "Viele Eltern haben uns angesprochen. Der Wunsch nach einer IGS ist nach wie vor da", sagt Monika Hoops von der Elterninitiative.

Die Unterstützung im Dorf ist groß. Mittlerweile hat die Initiative knapp 700 Unterschriften für eine IGS gesammelt. Sie haben die Politiker vor Ort bereits überzeugt. Die Samtgemeinde hat einen entsprechenden Antrag beim Landkreis gestellt. Heute steht die Einrichtung einer IGS in Fredenbeck auf der Tagesordnung des Kreisschulausschusses, der von 15 Uhr an im Stader Kreishaus, Am Sande 2, tagt. Der Elterninitiative aus Fredenbeck wäre es aber ganz lieb, wenn die Kreispolitiker noch keine Entscheidung treffen und das Thema noch einmal vertagen. "Wir zumindest wollen jetzt erst mal abwarten, bis alle Details geklärt sind", sagt Hoops. Die Vertreterin der Elterninitiative verweist in diesem Zusammenhang vor allem darauf, dass die Landesregierung noch nicht explizit geklärt hat, in welchen Ausnahmefällen eine IGS künftig auch vierzügig satt fünfzügig eingerichtet werden kann.

Zudem sei die Oberschule ihrer Meinung nach noch nicht voll ausgereift. Zum einen sei das Schulkonzept noch unklar und zum anderen ist bislang noch nichts gesetzlich verankert. Nach ihrem heutigen Informationsstand wollen die Fredenbecker Eltern weiter für eine IGS kämpfen. Ob sie auch in Zukunft dabei bleiben, wird sich zeigen, wenn alle Details geklärt und im Gesetz verankert sind.