Angedeutet hatte es sich bereits. Doch jetzt spricht auch Buxtehudes Bürgermeister Jürgen Badur offen aus, was FDP und Grüne schon vor einiger Zeit gefordert haben.

Buxtehude. Das geplante neue innerstädtische Baugebiet auf dem Schützenplatz zwischen Buxtehuder Bahnhofstraße, Parkstraße und Este soll bis auf Weiteres nicht realisiert werden. "Mit Gewalt einen Bebauungsplan durchsetzen zu wollen, ist nicht sinnvoll", sagt Badur. Die Bauleitplanung müsse so lange zurückgestellt werden, bis die Frage des Hochwasserschutzes für das Gebiet und die gesamte Stadt geklärt sei. "Auch wenn das Jahre dauert", fügt Badur hinzu.

Sollte es tatsächlich zu dieser Entscheidung kommen, würde damit die Empfehlung des Stadtentwicklungsausschusses auf Eis gelegt werden. Ende August hatten sich die Buxtehuder Ausschussmitglieder noch mehrheitlich für die Bebauung auf dem auch als Wohnmobilstellplatz genutzten 20 000 Quadratmeter großen Areal ausgesprochen. Bedenken hinsichtlich des Hochwasserschutzes hatte es damals zwar auch gegeben. Doch um der Überflutungsgefahr zu begegnen, sollten an der Este Spundwände und Mini-Deiche errichtet werden, die den Fluss nicht nur auf diesem Abschnitt, sondern vom Granini- bis zum Marschtorwehr einrahmen.

Da diese vom Deichverband der zweiten Meile des Alten Landes vorgestellten Hochwasserschutzmaßnahmen aber umstritten sind und sich eine schnelle Realisierung nicht abzeichnet, will die Verwaltung bei dem neuen Baugebiet lieber abwarten. Genau dies hatte auch das Umweltamt des Landkreises Stade empfohlen, das für die Ausweisung von Überschwemmungsgebieten zuständig ist. Denn obwohl der Schützenplatz noch nicht zum offiziellen Überschwemmungsgebiet erklärt worden ist, gehört er zu den gefährdeten Flächen. Und diese Flächen dürfen lediglich bei einem wirksamen Hochwasserschutz bebaut werden.

Trotz des Rückziehers beim Bebauungsplan halten Jürgen Badur und Stadtbaurat Rolf Suttmann die Tendenz, innenstadtnahe Wohngebiete in Buxtehude anzubieten, für richtig. Nur was diese Fläche angeht, sei es besser, auf Nummer sicher zu gehen.