Heute Abend sollen die Bürger in Otterndorf demonstrieren

Neuhaus/Otterndorf. Das Regionale Bündnis gegen die Elbvertiefung ruft die Bürger auf, im Rahmen der "bundesweiten Schwabenstreiche" gegen die geplante Ausbaggerung der Fahrrinne demonstrieren. Damit lehnt sich das Regionale Bündnis an die Aktionen gegen den Umbau des Stuttgarter Bahnhofs im Rahmen des Projekts "Stuttgart 21" an. "Stoppt unsinnige Großprojekte" lautet das Motto der Demonstration, die heute in Otterndorf stattfinden soll.

Teilnehmer der Aktion treffen sich um 19 Uhr auf dem Kirchplatz in Otterndorf. Bei dieser Aktion wird, so Walter Rademacher, Sprecher des Aktionsbündnisses, zunächst 29 Minuten lang still protestiert. Anschließend soll eine Minute "lautstarker" Protest folgen. Das ebenfalls für diesen Tag geplante Bündnistreffen findet im Anschluss an die Protestaktion von 19.45 Uhr an in Neuhaus statt. Dort treffen sich die Teilnehmer im historischen Landgasthof "Achtern Diek", Stader Straße 10.

Seit etwa vier Jahren agiert das Aktionsbündnis gegen die Elbvertiefung und versucht, mit Argumenten, Eingaben und Protestaktionen die geplante Veränderung des Elbstroms zu verhindern. Zurzeit läuft das Planfeststellungsverfahren für die achte Elbvertiefung, nach der die Fahrrinne des Stroms 16,4 Meter tief sein soll. Nach der jüngsten Elbvertiefung im Jahr 1999 sind es bisher 14,9 Meter.

Kritiker aus dem Regionalen Bündnis wenden ein, dass eine weitere Vertiefung die Deichsicherheit gefährden würde. Zudem müsse mit einer weiteren Steigerung des Salzgehaltes in den Nebenarmen der Elbe gerechnet werden, was den Obstanbau in Kehdingen und im Alten Land gefährden würde. Vonseiten der Wasser- und Schifffahrtsdirektion in Kiel, die mit der Planung Maßnahme befasst ist, werden die Vorwürfe bisher zurück gewiesen.

Im Rahmen des laufenden Verfahrens konnten bis zum 14. Juli Einwendungen eingereicht werden. Ob und wann die Vertiefung realisiert wird, steht zurzeit nicht fest. Ursprünglich sollte ein Planfeststellungsbeschluss im Herbst vorliegen.