Im Landkreis Stade werden immer häufiger Biogasanlagen geplant und gebaut.

Stade/Buxtehude. In der Regel bauen die Landwirte Mais an, um diese zu betreiben. Kritiker sprechen deshalb von einer "Vermaisung" der Landschaft. Mittlerweile entspricht die Maisanbaufläche etwa 17,6 Prozent der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche im Kreis. Deshalb wird die Kreistagsfraktion der SPD aktiv.

"Es ist dringend erforderlich, verstärkt Anbauversuche mit anderen Pflanzen im Landkreis Stade zu beginnen beziehungsweise verstärkt zu unterstützen. Zusätzlich ist die Schaffung von geeigneten Ausweichflächen für die Tierwelt in unmittelbarer Nähe der Maisfelder erforderlich", sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Egon Ohlrogge. Er betont, dass die Errichtung und der Betrieb von kleinen dezentralen Biogasanlagen in den ländlichen Bereichen zum Zwecke der Strom- und Wärmeerzeugung ein richtiger Weg zu einer zukunftsfähigen Energieerzeugung sei. Für die Landwirtschaft ergebe sich damit die Möglichkeit, neben der Nahrungsmittelproduktion ein weiteres Geschäftsfeld mit kalkulierbaren Aufwendungen und Erträgen in der Fläche zu betreiben. Doch die starke Ausbreitung des Biorohstoffs Mais auf Ackerflächen habe sehr nachteilige Auswirkungen sowohl für die Kultur- als auch für die Lebensräume der Tierwelt, sagt SPD-Chef Ohlrogge.

Deshalb beantragt die SPD-Kreistagsfraktion unter anderem, dass der Landkreis in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer prüfen soll, welche Anbauversuche als Alternative zu Mais vor Ort sinnvoll sind. Der Landkreis solle außerdem an geeigneten Standorten Anbauversuche für alternative Pflanzen anregen und diese auch finanziell unterstützen.

Weiterhin solle der Landkreis als Baugenehmigungsbehörde in den Genehmigungsverfahren für Biogasanlagen darauf achten, dass die Abwärme der Anlagen konsequent einer Nutzung zugeführt wird und ökologische Ausgleichsflächen ausgewiesen werden. Zudem solle den Betreibern schon bei der Genehmigung die Belieferung der Anlagen mit Rohstoffen durch Wohngebiete verboten werden.