Zum Hochwasserschutz in Buxtehude gibt es viele Meinungen.

Buxtehude. Auf der einen Seite gibt es die Pläne des Deichverbandes der zweiten Meile des Alten Landes, die neue Mini-Deiche und Spundwände entlang der Este im Stadtgebiet vorsehen. Dann gibt es die Bürgerinitiative Este, die die Kanalisierung des Flusses ablehnt und sich für eine Renaturierung zwischen Hollenstedt, Moisburg und Altkloster einsetzt. Die Bürgerinitiative "Hochwasserschutz für Buxtehude" hingegen setzt sich vor allem für eine schnelle und sichere Lösung für die Stadt ein und hält Renaturierungs-Überlegungen für unrealistisch.

Um all diese unterschiedlichen Standpunkte zu besprechen, gibt es am Mittwoch, 29. September, 18.15 Uhr, eine gemeinsame und für alle Bürger öffentliche Sitzung des Buxtehuder Betriebsausschusses mit dem Stadtentwicklungsausschuss. In der Pausenhalle der Grundschule Altkloster, Am Eichholz 2, wird dann der Deichverband seinen Entwurf für das Planfeststellungsverfahren präsentieren.

Er wird noch einmal erläutern, warum er zu dem Schluss gekommen ist, dass die derzeit 3,30 Meter über Normalnull hohen Schutzwände zwischen Granini-Wehr und Marschtor-Wehr auf vier bis 4,80 Meter erhöht werden müssen. Zudem wird er darlegen, welche Konsequenzen das für den Uferbereich der Este hat.

Denn an diesem Punkt ist bei der Bürgerinitiative Este ebenfalls Kritik entbrannt. In ihren Augen ist es ein unvertretbarer Eingriff in die Natur, dass rund 600 zum Teil schützenswerte alte Bäume entlang des Este-Ufers gefällt werden sollen und zudem ein sogenannter Deichverteidigungsweg geschaffen werden soll, der breiten Raum in Anspruch nimmt.

Hanno Krusche, einer der Mitbegründer der Bürgerinitiative, hatte bereits vor einigen Woche den massiven Eingriff in das gesamte Buxtehuder Stadtbild kritisiert und die Frage aufgeworfen, warum sich der Deichverband auf die Mini-Deich-Lösung festgelegt hat, ohne alternative Möglichkeiten zu prüfen.

Unterstützung hat die Bürgerinitiative Este mittlerweile aus der Buxtehuder Politik bekommen. Die FDP-Fraktion im Stadtrat hat kürzlich den Antrag gestellt, dass sich die Stadt für eine Renaturierung der Este zwischen Hollenstedt und Altkloster einsetzen soll. Ob die FDP auch die anderen Parteien überzeugen kann, wird sich bei der Sitzung zeigen.