Grundsteinlegung an der TU Harburg. Das Bauprojekt kostet 25,8 Millionen Euro

Harburg. Als Hamburgs erster Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) auf der Baustelle an der Schwarzenbergstraße zur symbolischen Grundsteinlegung für das neue Hauptgebäude der Technischen Universität die Kelle in die Hand nimmt, briest es heftig auf. Ahlhaus sieht es als gutes Omen. "Mit diesem Bau kommt frischer Wind in den Stadtteil. Endlich öffnet sich die Uni zur Stadt und erhält einen repräsentativen Eingang", sagt er in seiner Ansprache.

Und das haben sich unter anderem Studenten und Bund etwas kosten lassen. 25, 8 Millionen Euro, davon zehn Millionen aus dem Konjunkturpaket II und vier Millionen Euro aus Studiengebühren, fließen in den Umbau der ehemaligen Schwarzenberg-Kaserne, die im Jahr 1880 errichtet wurde. Das Gebäude soll mehr Platz für die 5000 Studierenden bieten.

So entstehen unter Federführung der Sprinkenhof AG 3700 Quadratmeter Fläche, davon werden 1000 Quadratmeter zu einem Lern- und Kommunikationszentrum. Es soll an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden geöffnet sein. Im dritten und vierten Stockwerk wird die Uni-Verwaltung einziehen. Die historische Bausubstanz wird grundsaniert. Zunächst nehmen sich die Handwerker den im Ostteil durch eine Weltkriegsbombe zerstörten Trakt vor. Bereits Ende 2011 sollen erste Bauarbeiten abgeschlossen sein. Dann warten 18 neue Seminarräume und Einzelarbeitsplätze auf die angehenden Ingenieure.

"Das Gebäude erfüllt alle Ansprüche für ein modernes Arbeitsumfeld", so Ahlhaus. Allerdings ergeht sich der Erste Bürgermeister nicht nur in Lobeshymnen, sondern spricht auch die unangenehmen Aspekte des Neubaus an. Denn um die Fassade wurde heftig gestritten. Diese fällt jetzt nicht ganz so prächtig aus, wie zunächst geplant. Man musste sich für eine um 500 000 Euro günstigere Variante begnügen. "Bei der Elbphilharmonie würde niemand auf die Idee kommen, an der Fassade zu sparen", wetterte CDU-Kreischef Ralf Dieter Fischer in einer Bezirksversammlung.

"Hier muss leider gekürzt werden. Eine erneute Ausschreibung würde die Finanzen aus dem Konjunkturprogramm verfallen lassen. Das können wir uns nicht leisten", so Ahlhaus. Fischer ist nicht amüsiert, bleibt aber ruhig, denn er hat sich mehr als einmal mit der Finanzbehörde wegen der Sparpläne angelegt.

Dafür spart der AStA-Vorsitzende der TU, Jonathan Barth, nicht mit Kritik. "Der Raumbedarf der Studierenden kann damit noch nicht gedeckt werden", sagt er. Barth monierte auch die Art der Finanzierung. "Es kann nicht sein, dass wir Studenten für die Flächen bezahlen müssen. Es kann auch nicht sein, dass erst eine Wirtschaftskrise kommen muss, damit wir Geld erhalten." Und dann sei es auch noch zu wenig. Denn der Ostflügel kann nicht modernisiert werden, weil zwei Millionen Euro fehlen. "Im Gegensatz zu anderen Bauwerken nördlich der Elbe wird im Süden an der Bildung gespart."

Trotz dieser Worte greift Barth schließlich zur Kelle und setzt gemeinsam mit Ahlhaus, Wissenschafts-Senatorin Herlind Gundelach (CDU) und Uni-Präsident Edwin Kreuer und Architekt Meinhard von Gerkan den Grundstein.