Stade. Es ist sechs Uhr morgens, als Beamte des Sondereinsatzkommandos (SEK) und des Mobilen Einsatzkommandos (MEK) der Polizei insgesamt 13 Objekte stürmen, darunter acht Wohnungen in Stade und Bremervörde. Fünf junge Männer werden während der großen Razzia am 17. März dieses Jahres festgenommen. Sie sollen der Kern einer gefährlichen Einbrecherbande sein. Von heute an müssen sie sich nun vor dem Stader Landgericht verantworten.

Angeklagte sind zwischen 20 und 34 Jahre alt

Die Angeklagten mit russischem Migrationshintergrund sind zwischen 20 und 34 Jahre alt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, in der Zeit von Dezember 2008 bis März 2010 als Gruppe organisiert in Stade und in der näheren Umgebung unter anderem in Einfamilienhäuser, Geschäfte und Praxen eingebrochen zu sein. Dabei sollen sie beispielsweise Elektrogeräte, Werkzeug, Schmuck und Bargeld erbeutet haben. Dabei bleibt es aber nicht. Zwei der Angeklagten müssen sich darüber hinaus wegen gemeinschaftlicher Entführung verantworten. Sie sollen einen Mann etwa eine Stunde lang in ihrem Auto festgehalten und mit vorgehaltener Waffe bedroht haben. Zwei anderen Angeklagten wird vorgeworfen, einem Mann in einer Gaststätte in Stade mehrfach auf den Kopf geschlagen und mit Füßen getreten zu haben.

Einem der fünf Angeklagten wird zudem Anstiftung zu einer Brandstiftung und gewerbsmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln vorgeworfen. Er soll zwei andere junge Männer dazu gebracht haben, ein Auto der Marke BMW in Brand zu setzen, das zuvor entwendet und ausgeschlachtet worden sein soll. In seinem Wohnhaus und im Wohnhaus seiner Eltern sowie in seinem Auto soll der Angeklagte zudem Betäubungsmittel aufbewahrt haben, um diese später zu verkaufen.

Die Polizei ermittelte verdeckt und hat dabei auch die Telefonanschlüsse der Angeklagten abgehört. Bei den Durchsuchungen der Wohnungen der Angeklagten wurde diverses Diebesgut, bei zwei Angeklagten wurden Waffen gefunden.