Passagierschiff “Dat ole Land“ war eine Stunde lang manövrierunfähig

Wedel/Lühe. Schreck auf der Lühe-Schulau-Fähre: Nach einem Ausfall der Maschine trieb das Schiff "Dat Ole Land" am Sonntag knapp eine Stunde lang manövrierunfähig mitten im Fahrwasser auf der Elbe. Rund 70 Fahrgäste waren an Bord. Kapitän Thorlef Hoffmann: "So etwas ist in den letzten 21 Jahren nicht passiert."

Es ist gegen 16.50 Uhr, als "Dat Ole Land" von Schulau aus kommend Richtung Lühe läuft, als in Höhe der Tonne 120 die Havarie eintritt. "Die Maschine lief zwar auf Volllast, aber es war, als hätten wir gar keinen Propeller", sagt Hoffmann. In Gezeitenströmen wie der Elbe und noch dazu bei dem starken Verkehr der Berufsschifffahrt kann das heikel werden. Denn die riesigen Containerschiffe, die den Hamburger Hafen anlaufen, können weder gut ausweichen, noch ist bei diesen Schiffen an Bremsen zu denken.

Hoffmann und Bootsmann Bernd Meyer bleiben ruhig, funken die Schiffsmeldestelle in Brunsbüttel an, informieren die Wasserschutzpolizei und die DLRG. Sofort starten die Retter zur Unglücksstelle, Minuten später ist das Feuerwehr-Einsatzboot "Jörg Balack" am Unglücksort. Taue werden rüber geworfen, doch es gibt ein Problem. Die kleinen Motoren der Einsatzboote können die 420 PS des Schiffsdiesels der Fähre nicht ersetzen. Abschleppen ist nicht möglich. Es gelingt zumindest, die Fähre stabil zu halten. Hilfe kommt schließlich von der Hadag-Fähre "Falkenstein". Sie schleppt "Dat ole Land" zur Lühe, wo die Fähre festmacht. Die Passagiere blieben unverletzt. Kurz nach dem Festmachen war der Fehler gefunden. Ein Chip im Maschinentelegrafen war defekt, das Getriebe ließ sich nicht mehr ansteuern. Das Schiff muss nun repariert werden. Fährgäste müssen zunächst auf Bahn, Auto und Elbtunnel ausweichen.