Aktivisten wollen über Situation in der ehemaligen Gaststätte “Zur Symphonie“ informieren

Hollern-Twielenfleth. Das Aktionsbündnis "Stade stellt sich quer" macht ernst. Morgen baut das Bündnis in der Stader Innenstadt mehrere Infostände auf. Zwischen 10 Uhr und 13 Uhr möchten die Aktivisten auf die Situation in der ehemaligen Gaststätte "Zur Symphonie" im Hollern-Twielenflether Ortsteil Wöhrden aufmerksam machen.

Am 17. Juni hatte der Tostedter Sebastian Stöber das frühere Gasthaus bei einem Zwangsversteigerungstermin vor dem Stader Amtsgericht für 115 000 Euro ersteigert. Stöber stellt das Gebäude jetzt dem vom Landeskriminalamt als kriminelle Organisation eingestuften Motorradklub Gremium MC zur Verfügung. Im vergangenen Jahr trat Stöber für die NPD bei der Bundestagswahl an, Parteimitglied ist er jedoch nicht.

Obwohl Stades Polizeidirektor Roland Brauer im Abendblatt-Interview am 2. August betont hatte, dass Aktivitäten eines Bündnisses gegen Rechts zum jetzigen Zeitpunkt eher hinderlich seien, wird das Bündnis jetzt aktiv. "Wir wollen mit unserer Aktion in der Innenstadt die Stader Bürger für die Situation um die Symphonie sensibilisieren", sagt Gewerkschaftssekretär Lutz Bock. Insgesamt beteiligen sich elf Vereine und Verbände.

Inzwischen hat die Samtgemeinde Lühe eine Veränderungssperre für die Symphonie beschlossen. Diese wirkt wie eine generelle Bausperre. Das heißt, weder am Grundstück noch an dem Gebäude darf baulich etwas verändert werden. Für die Mitglieder des Aktionsbündnisses sei dies ein Schritt in die richtige Richtung. "Trotzdem besteht weiterhin die Gefahr, dass sich die rechtsextreme Szene in dem ehemaligen Ausflugslokal einen Veranstaltungsort sichert", sagt Bock.