Planungsfehler

"Großfeuer in Balje tötet mehr als 300 Schweine"

Keine Hydranten in der Nähe des Hofes

Hamburger Abendblatt 25. August

Massentierhaltung ist an sich schlimm. Wenn dann aber im Falle eines Feuers kein vom Volumen her ausreichender Hydrant vorhanden ist, liegt ein Planungsfehler vor. Wenn ein Löschschlauch über 2400 Meter ausgelegt werden muss, ist das ein Skandal. Leidtragende sind wieder einmal die Tiere. Es sei denn, man tröstet sich damit, dass ihnen weitere Leiden während der Mast, der Transportstress und die extrem tierquälerische Betäubung mittels CO2-Gas vor der Schlachtung erspart blieben.

Eckard Wendt, per E-Mail

Eine Frage der Zeit

"Hochwasserschutz spaltet die Meinungen in Buxtehude"

Während sich einige Bürger für Mini-Deiche einsetzen, fordern andere eine Renaturierung der Este

Hamburger Abendblatt 28. August

Die Klimakatastrophe lässt bald auch an der Este grüßen. Um etwa 1930 wurden die vielen Flussbiegungen im Oberlauf der Este begradigt. Diese "Bausünde" führte zu immer höheren Fließgeschwindigkeiten in der Obereste. Folge: Neben dem Wasser wird immer mehr Sand nach Buxtehude getragen und damit der Querschnitt des Este- und Viverbettes ständig verringert. Das hat zur Folge, dass bei mehrtägigem Starkregen die Wassermengen von der Geest nicht mehr durch Buxtehude gebracht werden können. Teile von Buxtehude würden überflutet.

Nun soll der alte Planungsfehler aus Kostengründen durch einen neuen ergänzt werden! Die nun geplanten Spundwände und Minideiche führen dazu, dass das Wasser noch ungebremster und schneller durch Buxtehude fließen kann. Eine nutzbare "Vorwarnzeit" gibt es dann fast nicht mehr.

Gefährliche Folge: Wenn bei Nordweststurm und Hochwasser in der Elbe das Sperrwerk in Cranz für mehrere Tiden geschlossen werden muss, reicht der Stauraum hinter den Deichen zwischen Buxtehude und Cranz nicht mehr aus. In Estebrügge wird dann womöglich das Wasser wieder durch die Häuser auf die Strasse laufen. Hinzu kommt, dass es der Deichverband zulässt, dass im Stauraum der Este neue Gebäude und Nutzflächen entstehen.

Ein Deichverband, der eigentlich die originäre Aufgabe hat, die Bürger hinter den Deichen vor Hochwasser zu schützen, handelt damit meines Erachtens grob fahrlässig. Aber wie immer in der Politik spielen hier offensichtlich "höherrangige" Interessen eine Rolle.

Zu diesem Thema müssen nun auch die Politik in Jork und die betroffenen Bürger an der Este aktiv werden. Die Buxtehuder Planungsuhr (Planfeststellung) tickt! Das Desaster in Zeiten des Klimawandels ist nur eine Frage der Zeit.

Jens Dammann, per E-Mail

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