Seit dieser Woche sind auch im Stader Stadtteil Hahle Bürger im Dienst unterwegs.

Stade. Klaus Busacker und Thorsten Klotzbach starteten im Beisein von Bürgermeister Andreas Rieckhof zu ihrem ersten Streifengang in dem Viertel. "Es geht uns nicht darum, billige Hilfs-Sheriffs im Einsatz zu haben, sondern die Eigenverantwortlichkeit und das Sicherheitsempfinden der Bürger in dem Viertel zu stärken", sagte Rieckhof. Das Konzept der Bürger in Dienst wird bereits seit mehreren Jahren in der Stader Innenstadt verfolgt. Die Stadt bezeichnet das Projekt als ein Erfolgsmodell.

Die ehrenamtlichen Teilnehmer sollen in Hahle künftig zweimal in der Woche für je drei Stunden Streifengänge absolvieren. Ziel ist es dabei, als Ansprechpartner für die Bürger zur Verfügung zu stehen, Mängel im öffentlichen Raum zu erfassen und an die Stadtverwaltung weiterzuleiten und bei einer Feststellung von Verstößen die Verursacher gezielt, aber freundlich auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen.

Nachdem die Hansestadt im Jahr 2009 eine Studie zum Thema Kriminalität und Sicherheit in Auftrag gegeben hatte, zeigten deren Ergebnisse überraschend, dass das subjektive Sicherheitsgefühl im Stadtteil Hahle im stadtweiten Vergleich am niedrigsten lag, auch wenn die objektive Sicherheitslage in dem Stadtteil keine erhöhte Kriminalität aufwies. In der Folgezeit wurden zahlreiche Ideen entwickelt, um das Image des Viertels und das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken. Die Idee, Bürger im Dienst auch in Hahle einzusetzen wurde ebenfalls angeregt. Das Vorhaben, das mehrheitlich begrüßt wurde, scheiterte zunächst daran, dass in dem Stader Viertel keine geeigneten Bewerber für die Bürgerstreife gefunden werden konnten.

Bei der Personalauswahl wurde versucht, besonders Hahler Bürger für die Ehrenamtliche Tätigkeit in ihrem Stadtteil zu gewinnen, was nach Ansicht der Stadt nun auch gelungen sei. "Wir würden uns freuen, wenn sich weitere Interessenten für eine Bürgerstreife im Hahler Gebiet bei der Stadtverwaltung melden würden", sagte Rieckhof. Derzeit würden noch bis zu vier weitere Bürger im Dienst gesucht.