Stader Naturschützer des BUND fordern erneute Auslegung des Bebauungsplans

Stade. Es gibt Aufregung um die Ausweisung eines neuen Industriegebietes in Ottenbeck und die Erweiterung des Stader Sonderflugplatzes, der hauptsächlich von Sportpiloten genutzt wird. Die Kreisgruppe Stade des Naturschutzbundes BUND hat eine Stellungnahme zum Bebauungsplan 500/1 ("Industriegebiet und Sonderlandeplatz Stade") abgegeben.

Der Umweltverband sieht erhebliche Mängel in den Plan und fordert die Stadtverwaltung auf, den Bebauungsplan (B-Plan) zu überarbeiten und neu auszulegen. "Zunächst halten wir es für nicht vertretbar und bürgerfeindlich, wenn ein so wichtiger B-Plan ausgerechnet in den Sommerferien ausgelegt wird", sagt Ulrich Hemke, Vorsitzender der Stader BUND-Kreisgruppe. Und weiter: "Damit Bürger in Agathenburg, Ottenbeck und Hagen ihre Rechte wahrnehmen können, sollte der B-Plan neu ausgelegt werden."

Die Stader Naturschützer halten die Ausweisung eines neuen Industriegebiets und die erhebliche Erweiterung des Sonderflugplatzes für unvereinbar mit den Erfordernissen des Natur- und Landschaftsschutzes. Zudem sei die geplante Verlängerung der Start- und Landebahn des jetzigen Sonderflugplatzes Agathenburg um 370 Meter nach Westen gar nicht notwendig. "Nach unseren Informationen erfüllt die jetzige Start- und Landebahn die Anforderungen eines Sonderlandeplatzes voll", sagt Hemke. Die Stadtverwaltung verstoße mit dem B-Plan gegen die vor Jahren in Ottenbeck gefundene Balance zwischen Industrie, Wohnen und Erholen zugunsten einer einseitigen Orientierung an wirtschaftlichen Interessen, so Hemke weiter.