Die Pausenklingel läutet und rund 190 Kinder der Grundschule Hammah stürmen auf ihren Schulhof. Die Sprösslinge fühlen sich sichtlich wohl auf dem etwa 3600 Quadratmeter großen Gelände. Sie lachen, toben und hüpfen.

Hammah. Das haben die Schüler ihren Eltern zu verdanken. Sie packten gemeinsam an und haben den Pausenhof in unzähligen Stunden umgestaltet. Tonnenweise Mutterboden, Kieselsteine und Holz wurden bewegt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ein etwa 30 Meter langer Wasserlauf schlängelt sich an dem Schulgebäude vorbei. Holzstämme sind wie Mikadostäbchen gestapelt und laden die jungen Leute zum Balancieren ein. Auch eine Schaukel für sechs Kinder wurde aufgestellt.

Vor rund einem Jahr hat alles begonnen. Mehrere Spielgeräte auf dem Schulhof waren marode und mussten ersetzt werden. Doch wie so oft fehlte das Geld. "Im Schuletat waren nur 5000 Euro, aber das reicht gerade mal für ein Gerät", sagt Karin Beckmann, Grundschulleiterin. Daher entwickelte sie die Idee, einen Naturschulhof zu bauen. Auf diese Weise könne mit weniger Geld mehr erreicht werden.

Lehrer und Eltern gründeten eine Arbeitsgruppe (AG) und holten sich von einem Landschaftsgärtner professionelle Hilfe. Schnell wurde klar, dass trotz ehrenamtlichen Engagements die vorhandenen Mittel nicht ausreichen würden. Also bewarb sich die AG beim Spendenprojekt der Stader Dow und sicherte sich 15 000 Euro.

Im vergangenen März startete das erste Aktionswochenende. Mehr als 30 Eltern buddelten, schraubten und sägten. "Viele der Eltern haben einen handwerkliche Ausbildung. Das können wir gut gebrauchen", sagt Meike Lütje. Andere versorgten die Helfer mit Suppe und Kuchen.

In den Herbstferien beginnt der nächste Planungsabschnitt. Dann wird beinahe der gesamte Schulhof entsiegelt. Die Pflastersteine müssen Sand, Büschen und Sträuchern weichen. Eine üppige Hügellandschaft soll zum Spielen und Höhlenbauen einladen.

"Die Kinder sollen die Natur erleben. Wir leben auf dem Land, und das soll sich auf dem Schulhof widerspiegeln", sagt Nicole Sylvester, die sich für ihre Kinder engagiert. Aber nicht nur ihre Sprösslinge kommen in den Genuss des neuen Geländes. Denn der Schulhof soll nach der Fertigstellung nachmittags für alle Kinder geöffnet sein.