Die Polizei kann in allen Fällen Brandstiftung nicht ausschließen und sucht jetzt Zeugen

Stade. Innerhalb von zwei Wochen sind in Stade drei Holzcarports niedergebrannt. In einem Fall geht die Polizei von Brandstiftung aus, im zweiten schließt sie Brandstiftung nicht aus und beim dritten Feuer ist die Ursache noch unklar, weil die Ermittlungen noch andauern.

Angst vor einem Feuerteufel haben die Anwohner jedoch nicht. "Das ist hier eine ruhige Gegend. Wir machen uns keine ernsthaften Gedanken um unseren Carport", sagt Karin Dankers. Sie lebt seit rund vier Jahren an der Straße "Am Acker". An der Wiepenkathener Straße hatte am Mittwoch, 21. Juli, ein Carport gebrannt. Ein darin geparkter BMW wurde dabei schwer beschädigt. Maria Rurka, die sich den betroffenen Carport mit ihrer Nachbarin teilt, war überrascht, dass in ihrem ruhigen Wohnviertel so etwas passiert. Doch Vandalismus hätte sie in den sechs Jahren, in denen sie dort wohnt, bereits erlebt. In der Nachbarschaft seien schon Haustüren mit Sekundenkleber zugeschmiert worden, auch seien vor rund vier Wochen die Autoreifen an ihrem Wagen kaputt gestochen worden. "Das war ärgerlich, aber das Feuer ist richtig schlimm", sagt sie. Schließlich habe der Carport direkt an der Doppelhaushälfte gestanden und so leicht auf das Haus überspringen können.

Norbert Zem ist diese Art des Vandalismus in seinem Wohngebiet neu. Zem lebt in unmittelbarer Nachbarschaft des Carports am Melkertstieg, einer Seitenstraße der Straße "Am Acker", der am vergangenen Sonntag abbrannte. "Ab und zu spazieren Jugendliche hier lang, aber die sind ganz friedlich", so der Stader. Besorgt hätten ihn die Brände nicht.

An der Lupinenstraße in Stade brannte am Freitag, 23. Juli, ein Carport aus. Genau wie die Straßen "Am Acker" und "Melkertstieg" stehen an der Straße hauptsächlich Einfamilienhäuser. Probleme mit Vandalismus seien den Anwohnern auch hier bisher unbekannt gewesen. Eine Anwohnerin, die seit 40 Jahren an der Straße wohnt, sagt, dass sie so etwas noch nicht erlebt habe. Lediglich vor vielen Jahren sei ein Carport in einer Parallelstraße abgebrannt, so die Anwohnerin.

Dass es bisher wenig Grund zur Sorge gibt, meint auch Polizeisprecher Rainer Bohmbach: "Es lässt sich noch nicht sagen, ob es sich um einen Serientäter handelt." Noch gehen die Brandermittler der Polizei von einer "zufälligen Häufung" aus, sind aber auf weitere Zeugenhinweise angewiesen. Die beiden abgebrannten Carports in Wiepenkathen liegen in Nachbarstraßen. Wie in Wiepenkathen grenzte der Carport an der Lupinenstraße an eine Grünfläche. Vielleicht habe der Brandstifter bewusst Grundstücke in Randlagen ausgesucht, um leichter flüchten zu können, vermutet Karin Dankers. Die Polizei sei nach den bisherigen Vorfällen aufmerksamer, sagt Bohmbach. Verständlicherweise könne sie aber nicht jeden Holzunterstand in Stade und Umgebung bewachen.

Rainer Bohmbach bittet die Anwohner, künftig weiter aufmerksam zu sein und die Polizei zu benachrichtigen, wenn sie etwas Verdächtiges beobachtet haben. Die Stader Polizeiwache ist unter Tel. 04141/10 22 15 erreichbar.