Die Schau in der Ostener Fährstuv ist noch bis Sonntag zu sehen

Osten. Einen Einblick in die Aktionen der Retter der Fischbestände im Gebiet der Unterelbe gibt die Ausstellung "Der Stör - die Rückkehr der grauen Riesen - Ausrottung und Rettungsversuche" in der Ostener Fährstuv. Die Ausstellung kann noch bis zum Sonnabend, 7. August, täglich von 11 bis 17 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt zu der Ausstellung ist frei.

Etwa 65 Fischarten tummeln sich derzeit im Bett der Unterelbe. Neben den prominentesten Elbefischen Stint, Aal, Flunder und Hering schwimmen hier auch Fische mit ungewöhnlichen, fremd klingenden Namen: Finte, Schlangennadel, Aland, Ukelei undZope sind nur einige der weniger bekannten Flossentiere.

Der Stint fühlt sich im Strom zwischen Hamburg und der Nordsee von allen Fischarten am wohlsten. "Er stellt hier mit 90 Prozent den größten Anteil der Fischpopulation", sagt der Diplom-Biologe Thomas Gaumert von der Geschäftsstelle Flussgebietsgemeinschaft Elbe. Dass der Stint so weit verbreitet ist, freut die Stintkenner und auch jene Leute, die den Fisch als wohlschmeckende Speise schätzen.

Der große Bruder des Mini-Lachses ist vor allem in dem längsten Nebenfluss der Unterelbe, der Oste, ganz in seinem Element. Die Rede ist vom Lachs. Lange Zeit galt der lange Zeit bedrohte Fisch in der Oste als ausgestorben. Mithilfe einer gezielten Nachzucht mit aus Norwegen importierten Eiern wurde der Lachs in den 90er-Jahren von Anglervereinen wieder in dem Fluss angesiedelt. "Seit 2000 kommen nun wieder geschlechtsreife Lachse zurück in die Oste, deren Eier für die Nachzucht der Oste-Lachse verwendet werden", sagt Reinhard Kölmel vom Natureum Niederelbe.

Nach diesem Erfolg setzen nun Bemühungen, den Stör in die Oste zurückzuholen, ebenfalls auf Besatzmaßnahmen. Gehörte der große Wanderfisch mit dem delikaten Fleisch und dem begehrten und berühmten Kaviar früher zu den Standartfängen der Ostefischer, gilt er den nördlichen Gewässern in Deutschland heute als ausgestorben. Die vielen Eindämmungen, Staustufen und Querbauten, die seine Laichwanderungen im Fluss behindern, haben seinen ursprünglichen Lebensraum zerstört.