Deutliche Kritik an Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan (CDU) hat der Stader FDP-Bundestagsabgeordnete Serkan Tören geäußert.

Stade. Hintergrund ist der Vorschlag der Ministerin, eine Charta zu verabschieden, mit deren Unterzeichnung Journalisten sich unter anderem dazu verpflichten sollten, über die Herausforderungen der Integration zu berichten und zudem eine kultursensible Sprache anzuwenden. Von Medienvertretern, aber auch Politikern wurde die Ministerin hierfür stark kritisiert.

"Der Versuch von Frau Özkan, die Medien dazu zu bringen, eine Mediencharta zu unterschreiben, ist eindeutig kontraproduktiv", sagt Serkan Tören. Journalisten seien sich auch so der Bedeutung des Themas Integration bewusst. Tören wertet den Vorschlag Özkans als einen eindeutigen Eingriff in die verfassungsrechtlich geschützte Pressefreiheit. "So funktioniert Integration nicht. Über mittelbaren staatlichen Zwang wird nur das Gegenteil erreicht", so Tören. Im übrigen gebe es bereits viele positive Beispiele in den Medien für gelungene Integration. "Die Politik hat sich aus der Medienberichterstattung herauszuhalten", sagt Tören. Zur Pressefreiheit gehöre auch, dass sensible Themen nicht tabuisiert werden dürften. Es müsse weiterhin alles offen diskutiert werden.