Das Kraftwerk soll keinen Strom, sondern Gas erzeugen. Rat entscheidet am Donnerstag

Apensen. Die Gemeinde Apensen wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine der größten Biogasanlagen des Landkreises bekommen. Anders als viele der heutigen Anlagen, wird sie keinen Strom, sondern Gas erzeugen. Der Planungs- und Umweltausschuss der Gemeinde votierte auf seiner jüngsten Sitzung einstimmig für eine erste Fassung des entsprechenden Bebauungsplanes.

Demnach soll auf einem 84 000 Quadratmeter großen Gelände an der Stader Straße in Grundoldendorf eine Anlage zur Gaserzeugung gebaut werden. Die Anlage soll sechs kuppelförmige Gärbehälter bekommen und das entstehende Gas in eine zwischen Harsefeld und Hedendorf verlaufende, überregionale Gasleitung einspeisen. Die Anlage soll 350 Kubikmeter Biomethan pro Stunde erzeugen können.

Für das ambitionierte Vorhaben haben sich 35 Landwirte aus der Region zusammengetan und die "Bioenergie Geest GmbH" gegründet. Der Zusammenschluss ist entstanden, nachdem zunächst eine Gruppe aus 15 Landwirten eine Biogasanlage in Grundoldendorf und eine weitere Gruppe aus 20 Landwirten eine Anlage an der Ruschwedeler Straße in Apensen bauen wollte. Die Anlage an der Ruschwedeler Straße sollte nach der damaligen Planung Strom erzeugen, der in ein überregionales Netz eingespeist werden sollte. Beide Vorhaben waren im Frühjahr dem Apenser Planungs- und Umweltausschuss vorgestellt worden. Die Politiker hatten darauf hin den Zusammenschluss beider Gruppen angeregt.

Dass jetzt nur noch ein Projekt realisiert werden soll, hat nach Auffassung von Apensens Samtgemeindebürgermeister Peter Sommer mehrere Vorteile. "Es ist besser für das Landschaftsbild, außerdem auch unter den Gesichtspunkten des Verkehrs günstiger." Zudem sei die Anlage in ihrer geplanten Größe rentabler. Auf dem Gebiet der Samtgemeinde gibt es bisher zwei Biokraftwerke: Eine kleinere Anlage steht in Wiegersen, eine in Nindorf. Das Grundstück in Grundoldendorf gehört zurzeit noch einem Landwirt, laut Peter Sommer aber schon signalisiert hat, dass er es zur Verfügung stellen wolle.

Nach Aussage von Peter Sommer sollen noch im Herbst die entscheidenden Beschlüsse fallen. Am Donnerstag, 29. Juli, wird der Samtgemeinderat über den Bebauungsplan abstimmen. Folgen die Politiker der Empfehlung des Rates, können anschließend Behörden wie das Straßenbauamt in das Verfahren involviert werden. Auch die Öffentlichkeit wird dann beteiligt. Auf einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 5. August, wollen die Planer im Sitzungssaal des Rathauses, Buxtehuder Straße 27, über das Vorhaben informieren. Die Veranstaltung soll um 19 Uhr beginnen.

Wie Peter Sommer betont, handelt es sich dabei um eine "frühzeitige" Beteiligung der Öffentlichkeit. Eine eigentliche Auslegung der endgültigen Bebauungspläne soll nach der gegenwärtigen Planung im Oktober oder November erfolgen. Dann können Anwohner und sonstige Betroffene während einer sechs Wochen dauernden Frist ihre Stellungnahmen zu dem Vorhaben einreichen. Peter Sommer hofft, dass bis zum Dezember ein endgültiger Beschluss zu dem Vorhaben vorliegt.