Volks-und Raiffeisenbanken sperren sich gegen feste Gehälter für Mitarbeiter

Stade/Bremen. Der Arbeitgeberverband der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (AVR) verweigert der Gewerkschaft Ver.di in diesem Jahr die anstehenden Verhandlungen über eine Anhebung der Gehälter. Das teilt der Ver.di-Bezirk Bremen-Nordniedersachsen, mit. Für die Gewerkschaft sei damit klar, dass dem Arbeitgeberverband eine variablere Gehältergestaltung so wichtig sei, dass er dafür einen Konflikt mit den Beschäftigten bei den Genossenschaftsbanken riskiere.

Vor zwei Jahren hatte der AVR mit dem Deutschen Bankangestellten Verband (DBV) und mit "DHV - Die Berufsgewerkschaft" einen Tarifvertrag mit variablen statt festen Gehältern unterzeichnet. Die Gehälter bei den Bankangestellten können demnach um bis zu 14 Prozent schwanken. Das entspricht pro Jahr bis zu zwei normalen Monatsgehältern der Bankangestellten. Die Gewerkschaft Ver.di hatte bereits damals deutlich gemacht, dass eine erfolgsabhängige Gestaltung des Gehaltes für sie nicht dauerhaft infrage komme. Die Gewerkschaft sei einer leistungsbezogenen Vergütung nicht vollständig abgeneigt, sie fordert aber eine Begrenzung im Tarifvertrag auf höchstens acht Prozent im Jahr.

Es sei im Einzelfall schlimm genug, wenn ein Monatsgehalt verloren gehe, weil "überzogene Zielvorgaben" nicht erreicht würden, wie die Gewerkschaft mitteilt. Mehr Risiko sei den Beschäftigten nicht zuzumuten. Der Tarifvertrag läuft nun aus. Eine Einigung zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern sei, so Ver.di, derzeit aber nicht in Sicht, da der AVR das bisherige Konzept weiterführen wolle.