KVG will den Betrieb wegen zu geringer Fahrgastzahlen einstellen

Apensen. Der Nightfever-Diskobus steht vordem Aus. Wie die Apenser Ratsfrau Susanne Greiser erklärt, wolle die KVG den Betrieb des Busses, der Jugendliche zum "Ta-Töff" in Bevern bringen soll, am 31. Juli einstellen.

Als Grund wird von der KVG eine zu geringe Auslastung des Diskobusses genannt. Gerade einmal die Hälfte der Plätze seien seit dem Beginn der Probephase im März diesen Jahres im Schnitt besetzt gewesen, so Heinz-Jürgen Knöfel, Betriebsleiter bei dem Omnibusverkehrsbetrieb.

Susanne Greiser ist enttäuscht. "Ich habe der KVG Hilfe professionelle angeboten, aber wir wurden in die Organisation von Anfang an nicht vernünftig eingebunden", so Greiser. Dass der Busservice nun eingestampft werden soll, ärgert sie, denn das hätte ihrer Meinung nach verhindert werden können, wenn die KVG besser kooperiert hätte.

Die Kritik an der KVG wird unter anderem am Zeitpunkt des Testbetriebs festgemacht. Er wird von Greiner als "äußerst ungünstig gewählt" bezeichnet. Auch die Diskothek "Ta-Töff" war von der Einstellung des Busbetriebs überrascht worden und hatte sich bei der KVG für eine Fortführung des Nightfever eingesetzt - bisher allerdings ohne Erfolg.

Der Bus hätte, so Greiser, statt im Frühjahr im Herbst starten müssen. "Jetzt finden die Fußball-Weltmeisterschaft und Schützenfeste statt, da ist es kein Wunder, dass sich der Zuspruch in Grenzen hält", sagt Greiser.

Gerade angesichts der schweren Verkehrsunfälle, die sich nach Diskobesuchen nachts ereignen, sei es nach Ansicht der SPD-Frau wichtig, ein sicheres Transportmittel für die Diskogänger zu bieten. Dass der Landkreis die Verkehrssicherheit immer wieder als wichtiges Anliegen hervorhebe und ein Schutzengel-Projekt unterhalte, sei die Einstellung des Diskobusbetriebs nur schwer verständlich. "Uns ist natürlich klar, dass ein defizitärer Bus nicht dauerhaft funktionieren kann, aber die Buslinie wurde ja noch nicht einmal von der KVG richtig beworben", sagt Greiser. Auf der Webseite des Verkehrsbetriebs hätten Jugendliche beispielsweise bis zu zwei Wochen auf Informationen zu den Touren des Nightfever warten müssen.

Die KVG argumentiert derweil, dass der Betrieb des Sonderbusses finanziell nicht rentabel sei und sich dies auch nicht ändern werde, solange die Kommune sich weiterhin nicht an den Kosten beteiligen würde oder anderweitig Sponsoren auftreiben würde.

Da die KVG ein Wirtschaftsunternehmen sei, könne sie nicht Linien unterhalten, die defizitär sind. Den Versuch, einen Diskobus für Apensen anzubieten, gab es bereits mehrmals. Bisher waren alle Versuche wegen zu geringer Fahrgastzahlen und der ungeklärten Kostenfrage gescheitert.