Dietrich Alsdorf liest aus seinem Roman über Isern Hinnerk vor

Kranenburg. Eine Geschichte über einen Bösewicht schreiben? Das konnte sich der Stader Grabungstechniker Dietrich Alsdorf beim besten Willen nicht vorstellen. Doch sein Verleger Wolf-Dietmar Stock (Atelier im Bauernhaus, Fischerhude) ließ nicht locker und überredete ihn, in die Geschichte des frühen 14. Jahrhundert einzutauchen. Das Ergebnis ist ein lesenswerter, historischer Roman über Heinrich von Broch alias "Isern Hinnerk". Am Sonnabend, 26. Juni, stellt Alsdorf sein Buch von 19 Uhr an im Fährkrug Brobergen in Kranenburg vor.

Der mit dem Krimi "Anna aus Blumenthal" bekannt gewordene Autor zeichnet in seinem neuen Werk das Bild eines unerschrockenen, auf der Seite der unterdrückten Bauern stehenden Volkshelden. Sein Protagonist, der 22-jährige Knappe Hinrich (Hinnerk), Sohn des Horneburger Burgmanns Hinnerk III., eroberte 1307 in Zeiten der Vakanz des Bremer Erzbistums die Burg Bremervörde, verwaltete sie mehr als drei Jahre und wurde dann aus ihr vertrieben. Er konnte in seine Burg Dannensee bei Beckdorf flüchten, wurde dort aber mit schwerem mittelalterlichem Geschütz belagert, floh ins Moor und wurde von den Verfolgern gefasst.

Für sechs Jahre sollte er ins Verließ der Bremervörder Burg gesperrt werden, wurde aber frühzeitig wieder freigelassen und rehabilitiert. Auch als Amtmann von Horneburg taucht Isern Hinnerk in den historischen Quellen auf. "Heinrich von Borch war eine Ausnahmepersönlichkeit. Fernab von all den Schauergeschichten, die über ihn erzählt werden", sagt Alsdorf. Für ihn ist er der Robin Hood der Region. Tickets gibt es unter der Rufnummer 01520/664 97 36.