Junge Union Stade schlägt vor, in der Grundschule Am Burggraben Jugendfreizeitstätte einzurichten

Stade. Der Stader Stadtverband der Jungen Union (JU) spricht sich für eine Schließung der Grundschule Am Burggraben aus. Die Jugendorganisation der Christdemokraten hat die CDU aufgefordert, das Sanierungsprojekt der Jugendfreizeitstätte "Alter Schlachthof" zu überdenken und gleichzeitig eine mögliche Verlegung dieser in die Grundschule sorgfältig zu prüfen. Die CDU-Fraktion im Stader Stadtrat hat diesem Vorschlag allerdings prompt einen Riegel vorgeschoben.

Der JU-Stadtverband hat bei seinem jüngsten Treffen nicht nur den 17 Jahre alten Gymnasiasten Ruven Appelkamp zum neuen Vorsitzenden gewählt, sondern auch mit großer Mehrheit den Antrag zur Prüfung einer Schlachthof-Alternative beschlossen. Wie berichtet ist die Jugendfreizeitstätte "Alter Schlachthof" an der Freiburger Straße baufällig. Eine Sanierung kostet die Stadt nach ersten Schätzungen etwa 1,2 Millionen Euro.

Die JU fordert die CDU nun auf, zu prüfen, ob die Jugendfreizeitstätte in die Grundschule Am Burggraben verlegt werden kann. Dies stellt nach Ansicht der JU nämlich eine gute und ökonomisch sinnvolle Alternative zur teuren Sanierung dar. Die Schülerzahlen der sehr kleinen Grundschule seien ohnehin rückläufig und würden aufgrund des demografischen Wandels auch künftig rückläufig sein. Deshalb solle geprüft werden, ob die für die Sanierung veranschlagte Summe eingespart und der "Alte Schlachthof" verkauft werden könne.

Das Geld könnte nach Ansicht der Nachwuchspolitiker direkt für die Jugendarbeit genutzt werden, zum Beispiel für die Einstellung von Pädagogen oder die Förderung von Projekten. Als neue Jugendfreizeitstätte solle dann die Grundschule Am Burggraben genutzt werden. Hierbei seien für die Jugendarbeit besonders die Räume der Grundschule interessant. In den Klassenräumen könnten Seminare und Projekte angeboten werden. Die Turnhalle könne gut für Konzerte genutzt werden, der Hof biete vielfältige Möglichkeiten für Veranstaltungen unter freiem Himmel.

Für die CDU-Fraktion im Stader Stadtrat kommt dieser Vorschlag jedoch überhaupt nicht infrage. "Wir nehmen die Anträge unserer Nachwuchsorganisation zur Kenntnis und prüfen sie auch. Aber die Burggrabenschule scheidet als Alternative für die Jugendfreizeitstätte aus", sagte Fraktionsvorsitzende Kristina Kilian-Klinge gegenüber der Regionalausgabe Stade/Buxtehude des Abendblattes.

Nach Aussage der Stadtverwaltung besuchen derzeit etwa 200 Kinder die Grundschule Am Burggraben. Derzeit werde dort in allen Stufen zweizügig unterrichtet, das heißt, es gibt zwei Klassen pro Jahrgang. Stades Erster Stadtrat Dirk Kraska sagte auf Nachfrage, dass die Verwaltung derzeit keine konkreten Vorschläge zur Veränderung der Schulstruktur vorliegen habe.

Zum Thema "Alter Schlachthof" sagte Kraska: "Wenn wir eine zentrale Jugendfreizeitstätte wollen, sehe ich keine Alternative zur Sanierung." Ein Neubau wäre teurer, die Immobilie der Grundschule Am Burggraben eignet sich seiner Ansicht nach nicht gut als Jugendfreizeitstätte.