“Café zur Orgel“ in Borstel feiert 30-jähriges Bestehen mit besonderem Programm

Jork-Borstel. Das "Café zur Orgel" der Kirchengemeinde Sankt Nikolai in Jork Borstel besteht in diesem Jahr 30 Jahre. Für die Gemeindemitglieder doppelter Anlass zu feiern, denn es gibt nicht nur den "runden Geburtstag", sondern auch die historische Orgel in der Borsteler Kirche erklingt nach umfangreicher Reparatur wieder.

Am Sonnabend, 28. April, spielt Kreiskantor und Orgelsachverständiger Martin Böcker das erste Konzert. Von 17 Uhr an wird er Musik aus jener Zeit spielen, in der die erste Orgel in Borstel gebaut wurde. Zu hören sind Tänze und Choralbearbeitungen aus dem 16. Jahrhundert. Aus dem 17. Jahrhundert, als die berühmten Orgelbauer Gottfried Fritzsche und Arp Schnitger die Borsteler Orgel umbauten, ist Musik von Heinrich Schiedemann und Dietrich Buxtehude zu hören.

Zu seinem Konzertprogramm gibt Martin Böcker interessante Erläuterungen zum historischen Instrument und zur Kirchenmusikgeschichte seit Bestehen der Orgel.

Fortgesetzt wird das Festprogramm am Sonnabend, 5. Mai. Um 17 Uhr beginnt das Konzert mit Mari Fukumoto. Die junge Organistin hat in Tokio bereits ein vollständiges Orgelstudium absolviert. Sie studiert nun in Hamburg an der Hochschule für Musik und Theater und nimmt an dem Kooperationsprogramm zwischen der Hochschule und der Orgelakademie Stade teil, so Pastorin in St. Nikolai Anika Röling.

Mari Fukumoto spannt den Bogen von Musik der späten Renaissance bis hin zu Werken Johann Sebastian Bachs. Es erklingen unterhaltsame Variationen, die Jan Pieterszoon Sweelinck im 16. und 17. Jahrhundert über bekannte europäische Volkslieder komponierte, dazu Barockmusik aus Italien, Süd- und Norddeutschland und Werke Bachs, die er nach seinen Besuchen in Norddeutschland unter dem Eindruck der hiesigen Orgeln komponierte.

"Immer an drei Wochenenden in der Blütezeit lädt unser schönes Café zum Verweilen ein", so Pastorin Röling. Auf Wunsch erzählt Kirchenführerin Lisa Bödige den Gästen Wissenswertes über die Kirche und ihre Kunstschätze.

Im Café gibt es unter anderem von Altländer Frauen und Männern gebackenen und gespendeten Kuchen. Für die Bewirtung sorgen Gemeindemitglieder sonnabends ab 12 und sonntags ab 10.30 Uhr, der Erlös kommt der Gemeindearbeit zugute.