Die Hansestadt bezuschusst die vier Siedlungen nach einem veralteten Schlüssel

Stade. Die Finanzen der Stader Ortschaften Bützfleth, Hagen, Wiepenkathen und Haddorf kommen auf den Prüfstand. Die Hansestadt muss die jährlichen Zuwendungen, die alle Ortschaften aus Stades Haushaltskasse bekommen, neu ordnen.

Im Zuge der Gebietsreform im Jahr 1972, als die Ortschaften von der Hansestadt eingemeindet worden waren, wurde unter anderem vertraglich neu geregelt, wie viel Geld eine Ortschaft für die von ihr zu erfüllenden Aufgaben bekommen sollte. Zehn Mark pro Einwohner sollte jede Ortschaft beispielsweise für Zuschüsse für Vereine und Verschönerungsmaßnahmen dazu bekommen. Weitere 40 Mark pro Einwohner handelten die Ortschaften damals für Ausgaben im Bereich Straßenerhaltung, Wege und Plätze aus.

Diese Regelung wird in Stade nach wie vor praktiziert. Inzwischen fließen insgesamt 25 Euro pro Kopf an jede Ortschaft. Für die tatsächlichen Aufgaben, die ein Ort für seine Bürger zu erfüllen habe, reiche das Geld keineswegs aus, sagt Stades Erster Stadtrat Dirk Kraska.

Die Stadt buttert also weitere Hunderttausende Euro zu. Zudem sei die Regelung nicht mehr zeitgemäß. In den vergangenen Jahren war es zudem Usus, dass die vier Ortschaften ihr Geld zur freien Verfügung bekamen. Auch das, so der Stadtrat, sei wenig produktiv und auch nicht regelkonform.

Der Verwaltungsausschuss des Stader Stadtrates hat nun beschlossen, eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Verwaltung, der Ortsräte und des Stadtrates der Hansestadt zu bilden, um eine "für alle gangbare Regelung zwischen Stadt und Ortschaften zu diskutieren und zu finden", so Kraska.