Hochkarätiges Teilnehmerfeld beim dreitägigen Springturnier der Montagsreiter in Harsefeld. Rolf-Göran Bengtsson auch dabei.

Harsefeld. Das Springturnier auf der Reitanlage Weißenfelde in Harsefeld gehört schon zu den besonderen Veranstaltungen. Die Zuschauer stehen nur wenige Meter von den Hindernissen entfernt am Rande des Springparcours und können sich ganz auf die Reiter und ihre Pferde konzentrieren. Janne-Friederike Meyer, die junge Weltmeisterin aus Schenefeld bei Hamburg wird über Lautsprecher angekündigt. Janne-Friederike Meyer und ihr Pferd La Coco reiten vorsichtig bei dieser Zwei-Sterne-M-Prüfung, schon ein wenig abgeklärt. das ist auch für einen Laien zu erkennen. Als die schlanke Frau fast spielerisch locker mit ihrem Pferd über einen Oxer setzt, gerät eine ältere Dame ins Schwärmen: "Toll, einfach toll ist das. Wo sonst kann man so berühmte Reiter und schöne Pferde so unmittelbar und hautnah erleben."

Rolf-Göran Bengtsson, der Europameister und Führende der Weltrangliste, ist ebenfalls in Harsefeld mit seinen Nachwuchspferden dabei. "Er will sich hier bei uns auf das Weltcup-Finale vorbereiten", sagt Gastgeber Jörg Peper, "an dem er nächste Woche in Holland teilnehmen wird". Carsten-Otto Nagel gehört ebenfalls zu den berühmten Gästen, auch Thomas Voß, Charlotte Lund, und Jan Werncke, eines der hoffnungsvollen Nachwuchstalente des deutschen Springsports.

"So viele und hochklassige Reiter waren noch nie bei unserem Turnier", stellt Jörn Peper erfreut fest. "Unsere Veranstaltung ragt schon über die ländlichen Turniere in unserer Umgebung hinaus. Wir sind für Topreiter sozusagen eine Zwischenstation auf ihrem Weg zu den großen Turnieren wie das Deutsche Derby in Hamburg."

Das Turnier in Harsefeld ist auch diesmal vom Montagsclub, der Gemeinschaft von Berufsreitern, mitorganisiert und vom Hausherrn Jörn Peper groß gemacht worden.

Der Mann, der auf der Reitanlage Weißenfelde seinen Springbetrieb betreibt, weiß, was die Kollegen so zahlreich anlockt. "Sie finden bei uns optimale Bedingungen vor", sagt er, "da ist zum einen der große Parcoursplatz mit dem Rasen, wo sie sonst ja meist auf Sandböden reiten. Wir haben hier auch Bandenwerbung, die lange Seite mit dem Verpflegungszelt und den Zuschauern. Gerade junge Pferde können sich dadurch schon einmal an die Atmosphäre gewöhnen, die sie bei den ganz großen internationalen Veranstaltungen vorfinden."

So hatte Janne-Friederike Meyer sich von Belgien aus gemeldet und nachgefragt, ob sie noch in Harsefeld vorbeikommen könne. Das Turnier in Lummen, bei dem sie für Deutschland im Nationen-Preis starten wollte, war wegen starken Regens buchstäblich ins Wasser gefallen.

Frederico Fernandez, der für Mexiko schon bei Olympischen Spielen gestartet ist, war in Harsefeld, um beim Turnier ein Nachwuchspferd zu begutachten. Ob das "Call me Number One" war, mit dem er in der M-Prüfung dreimal die Stangen abwarf? "Über so etwas reden wir doch nicht in der Öffentlichkeit", schob Jörg Peper die Frage lächelnd beiseite.

Er selbst war in dieser Prüfung mit Carlos fehlerfrei geblieben. Noch im Sattel rief er auf dem Abreitplatz einem Bekannten zu: "Habe ich dir nicht gesagt, der kann das. Ich mach da keine Sprüche". Mit der Zeit von 60:26 Sekunden waren die beiden bei dieser Zwei-Sterne M-Prüfung am Ende Dritte in der dritten Abteilung. Dort siegte Glenn-Vincent Gerner, das Talent vom Reitverein Echem-Scharnebeck, mit West-Virginia in 57,24 Sekunden. Weltmeisterin Janne-Friederike Meyer war mit ihrem La Coco auch fehlerfrei geblieben, aber die Zeit von 62,02 reichte nicht für eine Platzierung. In der hochwertigsten Prüfung dieses dreitägigen Turniers, einer Zwei-Sterne-Prüfung der Klasse S, waren die beiden im Stechen mit einer Zeit von 34,35 Sekunden Dritte geworden. Mit Cellagon Lambrasco, ihren international erfahrensten Pferd, war sie auf Platz 13 gelandet.

Der Schnellste im Stechen war Thomas Voß (RFV Höllnhof) mit Caringo in 32,58 Sekunden vor Rene Dittmer vom RV Harsefeld, der mit Granny nach 33,35 Sekunden im Ziel war.