Die Bürgerinitiative Stade-Altes Land hat E.on bereits 2008 nach der ersten Sitzung des von dem Energieversorger initiierten Kraftwerksforums den Laufpass gegeben. Die BI Haseldorfer Marsch wollte nicht so schnell klein beigeben und den Konzern in Sachen Kohlekraft umstimmen - und scheiterte. Nach vier Jahren wurde die Reißleine gezogen.

Dabei sollte es eigentlich anders laufen. Die Bürger sollten stärker in den Entscheidungsprozess eingebunden werden, erklärte der Forums-Moderator Ralf Eggert im Jahr 2009. E.on habe aus den Fehlern der Vergangenheit und anderer Konzerne gelernt und höre daher auch auf kritische Meinungen. Was 2009 noch ermutigend erschien, scheint sich inzwischen in Luft aufgelöst zu haben, denn kein Bürgerzusammenschluss ist mehr im Kraftwerksforum vertreten. Die verbliebenen Teilnehmer sind unter anderem Kommunen, Stadtwerke, IHK, Ver.di, Obstbauvertreter, Ärzteverein und natürlich E.on.

Der Konzern, so könnte man meinen, stehe nun vor einem Scherbenhaufen gewollter und dennoch gescheiterter Transparenz. Doch das Unternehmen wird unbeirrt weiterplanen, denn die Entscheidungen des Forums sind und waren nicht bindend für E.on. Das hatte der Konzern schon 2008 in weiser Voraussicht so eingestielt. Und daher kann es E.on theoretisch gleichgültig sein, wie viele Parteien dem Forum noch den Rücken kehren werden. Der Austritt der BI ändert nichts daran und wirkt letztlich wie ein kindlich-beleidigtes Aufgeben.