Leckeres für Studenten und Lehrkräfte: Das Küchen-Team in der Mensa der Hochschule 21 bringt täglich Frisches auf die Speisekarte.

Buxtehude. Es qualmt, es brutzelt und es gart. Brigitte Gröhlich, 56, wuselt seit 7.30 Uhr durch ihr Reich. 60 Schnitzel, jede Menge von Hand geschälter Kartoffeln und tiefgefrorene Bohnen müssen bearbeitet werden. Dazu Tortellini-Auflauf, Salat, Dessert und geschmierte Brötchen.

Gröhlichs Reich ist die Mensa der Hochschule 21 in Buxtehude. Hier ist sie Chefin von drei Mitarbeiterinnen und regiert über ihre 30 Quadratmeter große Küche. Es passt alles rein, was Studenten und Hochschulmitarbeiter so mögen. Gröhlich erinnert sich auch an andere Zeiten. Bevor die Mensa in dem Gebäude in der Harburger Straße im Jahr 2009 umgebaut wurde, waren die einzigen an eine Küche erinnernden Utensilien zwei Herdplatten. Das musste reichen, um die Studenten zu versorgen. Tag ein, Tag aus gab es da Erbsensuppe - selbst eingekauft und selbst erwärmt.

Mitarbeiterin Marion Prigge, 48, erinnert sich: "Auch das ging irgendwie. Aber der Umbau musste schon sein. Irgendwann mochte selbst ich die Erbsensuppe nicht mehr sehen." Prigge arbeitet seit sechs Jahren für die Hochschule und sagt, zu ihrem Job gehöre mehr, als nur das Essen auszugeben oder in der Küche zu helfen. "Es geht hier sehr familiär zu. Was wir machen ist manches Mal auch eine Art Lebensberatung." Es sei sogar schon vorgekommen, dass sie mit einem der Studenten ein Vier-Augen-Gespräch geführt habe. "Die Studenten fragen aber auch bei mir nach, ob es mir nicht gut gehe, wenn ich an einem Tag mal weniger lächle."

Dass viel gelacht wird, ist Prigge besonders wichtig - egal, ob mit ihren Kolleginnen beim Salat schnippeln hinter den Kulissen oder an der Ausgabetheke mit Studenten und Lehrkräften. Die gelernte Einzelhandelskauffrau wollte schon immer mit Menschen zu tun haben. "Wenn ich nicht mehr lachen würde, wüsste ich, dass ich den falschen Beruf habe."

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Seit dem durch Sponsoren ermöglichten Umbau, legt das Küchenteam großen Wert auf Frische. Gröhlich und ihre Helferinnen kaufen regelmäßig beim Großhändler und bei regionalen Anbietern ein und kochen so viel es geht selber. Täglich fabrizieren sie ein Fleisch- oder Fischgericht und eine vegetarische Mahlzeit, pro Angebot kochen sie zwischen 60 und 80 Portionen. Bisher sei noch jeder satt geworden.

100 Plätze und eine separate Küche bietet der Mensaraum. "Wir haben derzeit 700 Studierende", sagt Uni-Sprecher Oliver Hartwig, "früher hatten wir nur etwa 60 Plätze, das reichte nicht mehr aus. Vor allem nicht an Tagen wie diesem." Heute gibt es Schweineschnitzel, das beutetet für Gröhlich und ihr Mitarbeiterinnen Großkampftag. Gröhlich: "An solchen Tagen ist um kurz vor ein Uhr meistens kein Reinkommen in die Mensa mehr. Die Profis kommen um kurz nach zwölf Uhr oder spätestens dann, wenn der Schnitzelgeruch sich im Haus ausbreitet."

Ab 11.30 Uhr fängt Gröhlich an, Schnitzel zu braten. Das geht im Akkord. Aus der Ruhe scheint sie so schnell nichts zu bringen. Johannes Oldenburg, 21, ist an diesem Schnitzel-Tag einer der ersten an der Ausgabetheke. Er bezahlt 3,60 Euro und kann dafür Beilagen-Nachschlag ordern, so viel er mag. Der Student des Fachs "Bauen im Bestand" ist "vollkommen zufrieden" mit den Kochkünsten. "Das Schnitzel ist gut. So etwas selber zu kochen, ist mir zu aufwendig." Ähnlich sieht das der zukünftige Bauingenieur Dominik Homann. Er kommt zwei Mal am Tag und fünf Mal die Woche in die Mensa. "Morgens hole ich mir ein Croissant und einen Kakao und Mittags wähle ich meistens das Fleischgericht und ein Dessert", sagt der 22-Jährige.

Allerdings kommen die Studenten nicht nur zum Essen in die Mensa. Yvonne Drescher, 23, und Miryam Aykurt, 21, sitzen schon eine ganze Weile am Tisch in der Ecke. Vor ihnen liegen Zettel, Bücher und Stifte. "Wir lernen Tragwerkslehre und treffen uns hier, weil wir hier reden können. In der Bibliothek geht das nicht", sagt Miryam Aykurt. Gegessen wird dann nach der Arbeit. Miryam Aykurt schmeckt das Essen "eigentlich ganz gut", weil sie deftige Mahlzeiten mag und sich selber als "typische Kantinenesserin" bezeichnet. Überwiegend gibt es an diesem Schnitzel-Tag positives Feedback für das Küchenteam.