Eine Glosse von Rachel Wahba

Gut, dass die Nachfolge für Thomas Gottschalk bei "Wetten dass...?" geklärt ist. Ich würde gerne eine Wette anmelden. Wetten, dass mein Hund sich stundenlang nicht bewegt. Es ist wahr. Das Tier droht bei jedem Schritt, am Waldboden anzuwachsen. Das ist insbesondere dann überaus unpraktisch, wenn ich mich beim Spaziergang beeilen muss.

Eine Freundin versucht, mich zu trösten. Der Hund nehme das Leben eben besonders gemütlich, sagt sie. Das spreche doch durchaus für das Tier. Mag sein, aber wenn ich es doch eilig habe. Andere Hunde laufen doch auch. Im Hundebuch steht, der Trab sei die typische Fortbewegungsart des Hundes. Aber vielleicht hat mein Hund dieses Buch noch nicht gelesen.

In jedem Fall führt das dem Tier gegebene Schneckentempo mitunter zu üblen Missverständnissen. Ich rufe das Tier. Es hebt den Kopf und sieht mich an. Ich wedele mit den Armen, deute an, spielen zu wollen.

Der gemeine Hundepädagoge hält dies für einen ausgezeichneten Trick, sich für den Hund interessant zu machen und ihn zum Kommen bewegen. Der Hund guckt und bleibt stehen. Ich werfe mich auf den Waldboden, das müsste doch nun wirklich interessant sein. Der Hund bleibt stehen und guckt in die andere Richtung.

Eine Dame bietet mir ihre Hilfe beim Aufstehen an. Ich lehne dankend ab. Es wäre zu diesem Zeitpunkt pädagogisch unsinnig, die Unterordnungsübung abzubrechen. Ich stehe dann doch auf und gehe nach Hause. Der Hund kommt nach.