Stade. Die Stader SPD ist weiterhin auf Sparkurs. Gerade erst hat der Stadtrat der Hansestadt Stade seinen defizitären Haushalt verabschiedet, da nehmen die Sozialdemokraten schon die nächsten möglichen Sparpotenziale in Angriff. Auf den Prüfstand kommen jetzt die Kindergartengebühren in der Hansestadt.

In der vergangenen Fraktionssitzung hat SPD-Fraktionschef Kai Holm seine Ratsfraktion schon mal darauf eingeschworen, in den einzelnen Fachausschüssen, gemeinsam mit den Grünen, über Einsparungen zu sprechen. Holm: "Es ist eigentlich unüblich, schon vor dem Herbst am Haushalt zu arbeiten, aber angesichts unseres Defizits bleibt uns eigentlich nicht viel anderes übrig." Das strukturelle Defizit im Stader Haushalt beträgt noch rund 4,5 Millionen Euro. Auch die gelte es, so Holm, in den kommenden Jahren abzubauen, "sonst können wir uns wirklich irgendwann nicht mehr rühren".

In der Hansestadt werden rund ein Drittel der Kosten für die Betreuung von Kindern in Kindertagesstätten und Kindergärten über die Gebühren von den Eltern gedeckt. Holm: "Sicher, es ist nicht populär, die Eltern noch stärker zu Kasse zu bitten, aber andererseits wäre der Aufschrei riesengroß, würden wir alternativ das Schwimmbad, das Stadeum oder die Bibliothek schließen müssten, was wir nicht wollen." Irgendwo müsse gespart, beziehungsweise an der Einnahmenschraube gedreht werden, so der SPD-Politiker, der bei der kommen Sparrunde auf die Unterstützung der Grünen setzt. "Das gesamte Defizit wegsparen zu wollen, ist utopisch. Aber wir müssen irgendwo anfangen. Und wir müssen bei den freiwilligen Leistungen und beim Service für den Bürger überlegen, wo noch zurückgefahren werden kann", sagt Kai Holm. Große Hoffnung setzt die SPD auch auf die Ansiedlung neuer Gewerbegebiete wegen der Steuereinnahmen.