Positive Bilanz: 41 Millionen Euro Investitionen und 199 Wohneinheiten in 2011. Stadt hat erstmals mehr als 40 000 Einwohner.

Buxtehude. Die Stadt Buxtehude hat auch im Jahr 2011 einen Bauboom verzeichnen können. "Es wird weiter kräftig investiert und gebaut, die Investitionen sind viel höher als zunächst erwartet", sagt Buxtehudes Stadtbaurat Michael Nyveld. Laut der aktuellen Baustatistik der Stadt kamen 2011 insgesamt 199 neue Wohneinheiten und damit 69 mehr als noch in 2010 hinzu. Damit verzeichnet die Stadt in der Summe 19 763 Wohneinheiten. Zum Vergleich: 2004 zählte die Stadt 18 632 Wohneinheiten, 2008 waren es 19 300.

"Wir sind sehr zufrieden mit der Bauentwicklung. Wir haben inzwischen auch die Zahl von 40 000 Einwohnern überschritten", sagt Buxtehudes Bürgermeister Jürgen Badur. Für das Jahr 2012 geht die Stadtverwaltung momentan von einer tendenziell ähnlichen Entwicklung aus wie für 2011.

Die Zahl der Bauanträge ist in den vergangenen zehn Jahren konstant hoch geblieben. Die Zahl der Anträge lag zwischen 320 und 444 jährlich, zuletzt waren es 369 zuzüglich 54 Bauvoranfragen. Die Summe der Baukosten, die in Buxtehude umgesetzt werde lägen, so Nyveld, bei 41 Millionen Euro für 2011 nach zuletzt 26 Millionen im Jahr 2010 und 22 Millionen für das Jahr 2009. Ein ähnlich hohes Ergebnis bei der Investitionssumme gab es in den vergangenen zehn Jahren nur zweimal. 2007 lag der Wert bei 39 Millionen Euro, 2005 sogar bei 46 Millionen Euro.

"Diese Zahlen zeigen uns, dass nicht nur im Bereich des Wohnungsbaus sondern auch sehr stark im Gewerbebereich investiert wird", sagt der Stadtbaurat. Er verweist beispielhaft auf die Investitionen des Kaufhauses Stackmann und der Ladenkette Lidl, die auf dem ehemaligen Granini-Gelände engagiert ist. Der nächste Investitionsschub werde sich in Ovelgönne abspielen, wo gerade ein Gewerbegebiet von der Stadt erschlossen wird.

Für den positiven Trend bei den Wohnungsbauten haben unter anderem Baugebiete wie am Feldmannweg, Königsdamm oder beim Hafen an der neuen Pamirstraße gesorgt. Nyveld schätzt, dass der Bauboom weitergehen wird, und dies, obgleich die Stadt kaum neue Baugebiete ausgewiesen hat. Das zeige, dass Buxtehude weiterhin als Lebensmittelpunkt auch für Menschen von außerhalb sehr gefragt sei.

Um dieser Nachfrage zu begegnen und die Grundstückspreise nicht zu hoch werden zu lassen, hat die Stadt bereits neue Wohngebiete in der Planung, die ab 2013 baureif sein könnten. Für Dammhausen werde beispielsweise eine Bebauung in zweiter Reihe geplant. Wie schnell die weiteren Entwicklungen in Ottensen und Altkloster beim Granini-Gelände voranschreiten werden, hänge vor allem von der Politik ab.

Abseits der Erschließung neuer Baugebiete gibt es noch im Innenstadtbereich Möglichkeiten für eine Verdichtung des Wohnraumes. "Wir haben im innenstadtnahen Bereich einige Gebiete, die sicherlich noch effizienter für ein innenstadtnahes Wohnen genutzt werden können", sagt Nyveld. So lasse sich etwa im Bereich um die Brüningstraße und der Bahnhofstraße der Wohnraum optimieren. "Wir gehen derzeit davon aus, dass im innenstadtnahen Bereich bis zu 250 zusätzliche Wohneinheiten in Baulücken oder mit einer Bebauung in zweiter Reihe entstehen könnten", sagt der Stadtbaurat.

Ebenfalls ist möglich, höher als bisher in Buxtehude zu bauen. Vier bis fünfgeschossige Wohnhäuser seien künftig denkbar, um dem wachsenden Bedarf nach innenstadtnahen Wohnungen zu begegnen, der mit dem Demografiewandel einhergeht. "Theoretisch spricht nichts dagegen, höhergeschossig zu bauen. Es muss aber allgemeinverträglich, also auch optisch sinnvoll gelöst werden und politisch gewollt sein", erklärt Nyveld. Bürgermeister Jürgen Badur kann sich ebenfalls mit diesem Gedanken anfreunden. "Es gibt Flächen im Innenstadtbereich, denen eine Neugestaltung zumindest nicht schaden würde", sagt er. Er könnte sich etwa an der Kreuzung beim Stadthaus ein architektonisch stimmiges Stadtbild vorstellen.

Wo und wie gebaut wird, das sei aber momentan noch ein vollkommen offener Prozess. "Wir wollen in Kürze ein Papier vorlegen, das aufzeigt, welche Verdichtungen in Buxtehude möglich sind und welche auch hinsichtlich des demografischen Wandels sinnvoll sein könnten", sagt Nyveld.

Zufrieden ist der Stadtbaurat mit dem Tempo, mit dem die Verwaltung die Antragsflut bewältigt. "71 Prozent aller Bauanträge werden innerhalb von vier Wochen abgehandelt, nur bei vier Prozent hatte das Verfahren länger als zwölf Wochen gedauert", sagt der Stadtbaurat. Dies, weil Unterlagen, wie etwa Gutachten, nicht rechtzeitig vorlagen, so dass es zu Verzögerungen kam. Eine gute Note hat das neue Bauakte-Online-Portal erhalten. Es habe bereits einige Verfahren beschleunigt und werde von Bauherren auch stark nachgefragt.