Freundeskreis Mielstack möchte ausgemustertes Unterfeuer für die Öffentlichkeit erhalten

Jork. Ihr Ziel ist es, den Verkauf des historischen Unterfeuers Mielstack in Jork-Wisch zu verhindern und den seit Jahren außer Betrieb gestellten Leuchtturm für die Öffentlichkeit zu erhalten. Deshalb haben engagierte Altländer nun den Verein "Freundeskreis Mielstack" gegründet.

Zu den Gründungsmitgliedern gehören Bernd Sänger aus Jork-Borstel, Ernst-Otto Schuldt aus Neuenschleuse, der Altländer Elbfischer Lothar Buckow aus Wisch, Heidi Staack, Helge Staack und Frank Toussaint von der Interessengemeinschaft "IG Seezeichen-Hamburg" sowie Kerstin Hintz, Vorsitzende des Welterbevereins Altes Land. Als Vorstand wurden Hintz, Buckow und Helge Staack gewählt, die im Verein, der seinen Sitz in Jork hat, die Arbeit koordinieren werden.

Der "Freundeskreis Mielstack" hat sich die Aufgabe gestellt, das Unterfeuer Mielstack für die Öffentlichkeit zu erhalten. Dieses Unterfeuer sei einzigartig und das letzte seiner Art. Es habe nicht nur für die Gemeinde Jork einen hohen Wert, viele Menschen kennen das Unterfeuer noch aus der Zeit, als es Richtfeuer und Wegweiser für die Schifffahrt auf der Elbe in Betrieb war und wollen deshalb einen Verkauf verhindern, so begründen die Vereinsmitglieder ihre Zielsetzung.

Um ihr Vorhaben zu realisieren, werben die Mitglieder vom "Freundeskreis Mielstack" für eine breite Unterstützung. "Zunächst stehen viele Gespräche mit Förderkreisen, der Politik, Stiftungen, dem Denkmalamt und verschiedenen weiteren Verbänden an", sagt Bernd Sänger. Nach vorliegenden ersten Kostenschätzungen wären für die Sanierung etwa 230 000 Euro einzuplanen. Hinzu käme der Kaufpreis für das Gebäude mit dem 640 Quadratmeter großen Grundstück. Zunächst engagieren sich die Vereinsmitglieder, um Geld für die Sanierung des Leuchtturms zu sammeln. Zudem soll parallel ein Nutzungs- und Finanzierungskonzept erarbeitet werden.

Die Idee, das ausgemusterte Unterfeuer mit kulturellem Leben, Bildungsangeboten oder für Trauungen im maritimen Stil mit neuem Leben zu füllen, sieht der "Freundeskreis Mielstack" als eine Bereicherung weit über die Grenzen Jorks und des Alten Landes, sagt Lothar Buckow, der als Sohn des letzten Leuchtfeuerwärters in Mielstack geboren wurde.

Nun drängt vor allem die Zeit den "Freundeskreis Mielstack", denn es droht ein baldiger Verkauf, den der jetzige Eigentümer, das Wasser- und Schifffahrtsamt Hamburg anstrebt. Die Bundesbehörde hat das Bundesamt für Immobilienaufgaben (BImA) eingeschaltet, das den Verkauf an den meistbietenden Interessenten abwickeln will.

Das möchte der "Freundeskreis Mielstack" verhindern. Er entwickelt Initiativen, mit Politikern und der Gemeinde Jork, um zu erwirken, dass von der Ausnahmeregelung eines kooperativen Wertermittlungsverfahrens Gebrauch gemacht wird. Der Gesetzgeber räume eine solche Möglichkeit ein, so Kerstin Hintz. "Wieso sollten wir nicht vorab alle Chancen voll ausschöpfen, um das schöne Exemplar der Seezeichengeschichte an der Unterelbe für die Menschen erlebbar zu machen? Sollte dies nicht gelingen, so benötigen wir einen Märchenprinzen, welcher für uns das Gebäude erwirbt, denn hier sehen wir für uns kaum Möglichkeiten", sagt Hintz.

Wer Interesse hat, als Mitglied die Arbeit des im Freundeskreis Mielstack zu unterstützen, ist willkommen und kann sich an Kerstin Hintz, Telefon 04142/81 26 34, wenden.