Es scheint unglaublich, aber es gibt sie überall: Schmuddeltypen, die vom Klo kommen, ohne die Hände gewaschen zu haben. Kaum mag das einer ansprechen, weil es denen, die es sehen, peinlicher ist, als jenen Frauen und Männern, die es mit der Hygiene nicht so genau nehmen.

Was im privaten Reich niemanden etwas angeht, weitet sich in öffentlichen Bereichen zum Problem aus. Wie viele ungewaschene Hände fassen einen Einkaufswagen im Supermarkt an? Die Übertragungsrate von Keimen dürfte astronomisch hoch sein. Vom Wagengriff gehen die Hände zur Ware, befühlen sie und legen einige Stücke wieder ins Obstregal zurück. Oder an manchen Würstchenbuden, wo der Verkäufer Geld der Kunden wechselt und dann mit der gleichen Hand Brötchen oder Würstchen greift.

Nein, wir wollen nicht kleinlich in Keimhysterie verfallen. Gefährlich ist ja nicht die normale Keimflora, die für Gesunde kein Problem ist, sondern es sind Krankheitserreger, die auf solchen Wegen gestreut werden.

Dazu kommt Fleisch aus Massentierhaltungen, die ohne Gaben von Antibiotika gar nicht gewinnorientiert produzieren könnten. Wer auf Masse nicht verzichten will, muss fühlen. Zunächst schleichende Veränderungen, die man erst wahrnimmt, wenn man erkrankt. An EHEC, wovon wir vor einem Jahr erstmals hörten. Oder an Noro-Virus-Epidemien, die sich zu bestimmten Zeiten ausbreiten, und keiner sagt, woher sie kommen. Beim gründlichen Händewaschen sollten wir mal darüber nachdenken.